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Nachricht aus dem Archiv

Markus schrieb am 06.July.2009, 01:36:57 in der Kategorie pc.software

USB-Stick bootfähig machen - Beispiel Linux Festinstallation

Hier mal ein Beispiel für eine feste Installation eines Linux-Systems auf einem USB-Stick. Dieses System kann dann auch mit verschiedenen, updatefähigen Virenscannern bestückt werden:


Um Ubuntu als Betriebssystem auf einem USB-Stick zu installieren, geht Ihr zum Beispiel wie hier beschrieben vor. Natürlich gibt es auch noch andere Wege der Installation, ich habe mich jedoch zunächst für einen der einfacheren entschieden, damit auch Anfänger möglichst gut mit der Vorgehensweise zurecht kommen.


A.) Voraussetzungen

1.) Ein freier USB-Stick mit einer Größe von mindestens 4 GB, besser 8 (oder mehr).
2.) Ein funktionierender Computer mit CD-Brenner und eine Ubuntu-Desktop-CD.


B.) Vorgehensweise

1.) Bootet von der Ubuntu Live-CD.
2.) Wartet ab, bis sich der Desktop aufgebaut hat.
3.) Stellt sicher, dass zu diesem Zeitpunkt keine anderen Datenträger mehr per USB an Eurem Computer angeschlossen sind - mit Ausnahme des USB-Sticks, auf dem Ihr das Betriebssystem installieren wollt. Auch SD-Karten und andere Speichermedien sollten entfernt werden.
4.) Dort findet Ihr einen Button \"Installieren\", auf den Ihr doppelt klickt.
5.) Daraufhin startet der Installationsdialog.

a) Zunächst wählt Ihr in Schritt 1 als Installationssprache \"Deutsch\" aus:

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b) Im zweiten Schritt geht es um die Auswahl der Zeitzone - für Deutschland ist natürlich \"Europe\" und \"Berlin\" korrekt.

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c) Schritt drei bedeutet die Sprachauswahl für das Tastaturlayout. Wählt hier ebenfalls \"Germany\" für Deutschland, bzw. belasst es bei dieser Standardauswahl:

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d) Nach einen Klick auf \"Vor\" erscheint für einen kurzen Moment ein kleines Fenster für \"Durchsuche Festplatten\" mit einem Fortschrittsbalken.

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Ggf. im Zuge dessen wird die Frage eingeblendet, ob eingehängte Datenträger, insbesondere der eingesteckte USB-Stick (wahrscheinlich im Pfad \"/dev/sdb\" als \"sdb\" bezeichnet), ausgehängt werden sollen. Bejaht diese Frage, denn auf einen eingehängten Datenträger kann keine Installation erfolgen.

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Bildlich gesprochen begründen könnte man dies vielleicht wie folgt:

Stellt Euch vor, jemand ist auf einen Baum geklettert und sitzt auf einem Ast. Dieser Ast jedoch soll abgesägt werden. Die Frage, ob der eingehängte Datenträger zuvor ausgehangen werden soll, wäre darauf übertragen jene, ob man nicht vielleicht besser vor dem Absägen des Astes von diesem herunterklettern möchte.

Und so wie man erst mit dem Absägen beginnen kann, nachdem man heruntergeklettert ist, so kann man hier erst Ubuntu installieren, nachdem der Datenträger ausgehangen wurde, sprich: Nicht mehr in Benutzung ist.

Hinweis: \"Aushängen\" bedeutet nicht, dass der Stick vom Rechner abgezogen werden soll - er muss stecken bleiben. Dies ist lediglich ein Begriff, der sich auf Softwareebene bewegt, sich also auf eine Funktion des Betriebssystems bezieht. Somit erfolgt das \"Aushängen\" mit einem einzigen Klick als Antwort auf die Abfrage.


e) Nach einem Klick auf \"Ja\" zum Aushängen der aktiven Partitionen erscheint kurz \"Lade Programm für die Partitionierung\" bzw. \"Ermittle Dateisysteme ...\".

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Danach geht es in Schritt 4 im Fenster \"Die Festplatte vorbereiten\" darum, das Ziel der Installation auszuwählen. Bitte passt an dieser Stelle besonders gut auf, sodass Ihr den USB-Stick und keine interne Festplatte erwischt.

Setzt den Markierungspunkt unter \"Wo möchten Sie Ubuntu 9.04 platzieren?\" zunächst auf \"Die gesamte Festplatte verwenden\". Im Drop-Down-Menü, versetzt unterhalb dieses Punktes, wählt unter allen Umständen und mit absoluter Gewissheit Euren USB-Stick aus.

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Danach sieht es dann so aus:

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Klickt nun bitte auf \"Vor\".


f) Es erscheint kurz ein kleines Fenster mit Fortschrittsbalken (\"Geführte Partitionierung\", \"Errechne die neuen Partitionen\"), gefolgt von dem Hauptfenster in Schritt 5: \"Wer sind Sie?\".

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Unter \"Wie heißen Sie\" könnt Ihr z.B. einfach Euren Vornamen eintragen. Dabei wird das Feld darunter (\"Welchen Namen möchten Sie zum Anmelden verwenden?\") automatisch mit dem gleichen Namen, jedoch mit kleinem Anfangsbuchstaben, ausgefüllt.

Ihr könnt diesen Anmelde- bzw. Loginnamen (auch \"Benutzername\" genannt) für die spätere Ubuntu-Nutzung so belassen, aber auch einen anderen, abweichend von Namensfeld darüber, vergeben. Beachtet dabei, dass der Benutzername mit einem Kleinbuchstaben beginnen muss.

Wählt danach ein Passwort aus, mit dem Ihr Euch später zusammen mit dem Benutzernamen in Ubuntu einloggen könnt. Dieses Passwort sollte mindestens aus Groß- und Kleinbuchstaben sowie Zahlen und insgesamt mindestens acht Zeichen bestehen. Bestätigt das Passwort im zweiten Eingabefeld daneben, achtet auf eine sorgfältige Eingabe.

Nun gilt es noch, einen Namen für den Rechner (im Netzwerk) zu vergeben. Im Laufe der ganzen Jahre mit PC-Erfahrung ist mir aufgefallen, dass insbesondere Frauen ihren Computern ohnehin gerne Namen geben. Das können beispielsweise (auch in Verniedlichung) ein Tier(name) sein (\"Puter\", \"Nilpferdchen\",...), Männernamen (\"Fritz\", \"Hugo\",...) sowie Phantasiegebilde (\"Brummbaerchi\") sein.

Mit anderen Worten: Den weiblichen Leserinnen dieser Anleitung sollte es nicht schwer fallen, genau an dieser Stelle einen passenden Namen für den Rechner unter diesem Betriebssystem einzutragen - es dürfen allerdings keine Umlaute wie \"ä\", \"ö\", \"ü\", keine Sonder- und keine Leerzeichen verwendet werden. Diesem Umstand habe ich in der Schreibweise der Beispielbegriffe bereits Rechnung getragen.

Und die Männer der Schöpfung geben sich im Zweifel auch schnell mit den Namen \"ihres\" Fußballvereins oder des Lieblingsbieres zufrieden. ;)

Abschließend stellt sicher, dass der Punkt \"Ein Passwort zur Anmeldung wird benötigt\" aktiviert ist. Klickt nun auf \"Vor\".


g) Das Fenster \"Dokumente und Einstellungen übernehmen\" (Schritt 6) böte eine Auswahl bestehender Nutzerprofile. Eine solche Integration ist für unser Vorhaben nicht gewünscht, verneint es, insofern es angeboten werden sollte.

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Standardmäßig wird \"There were no users or operating systems suitable for importing from.\" zu lesen sein - dies bedeutet, dass keine passenden Betriebssysteme bzw. Benutzerprofile zum Import gefunden wurden. Geht jetzt mit einem Klick auf \"Vor\" weiter zum nächsten Schritt - dieser wird, und das nehme ich vorweg, ein besonders wichtiger. Also Konzentration!


h) Schritt 7 von 7 - \"Bereit zur Installation\". Hier seht Ihr eine Zusammenfassung. Kontrolliert noch einmal, ob alles stimmt.

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Von besonderer Wichtigkeit ist jetzt der Klick auf den Button \"Erweitert\" unten rechts. Dieser Schritt darf nicht ausgelassen werden!

Dadurch gelangt Ihr in die \"Erweiterten Einstellungen\". In der Checkbox \"Bootloader installieren\" muss ein Häkchen sitzen. Als Gerät für die Bootloader-Installation ist nun unbedingt Euer USB-Stick aus dem Drop-Down-Menü auszuwählen. Wählt Ihr hier das falsche Gerät aus, könnt Ihr Euch damit die bestehende Installation auf Eurer eingebauten Festplatte zerschießen!

Der nun folgende Screenshot stellt dar, wie es standardmäßig aussieht, aber falsch wäre - hier ist nämlich \"(hd0)\" eingetragen, also die eingebaute Festplatte:

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So hingegen wird es richtig:

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Der Screenshot meiner Installation zeigt, dass man aufgrund der Angaben zu den Geräten im Auswahlmenü zweifelsfrei erkennen kann, welches Gerät der USB-Stick ist. Da ist einerseits die Bezeichnung \"sdb\" (die aber bei Euch auch eine andere sein kann!), im Weiteren der Name des USB-Sticks (hier: \"SanDisk Cruzer Micro\") in Verbindung mit der Größenangabe (hier: 7,5 GB).

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Bestätigt diese Auswahl abschließend mit \"OK\", startet danach mit \"Installieren\" die Installation von Ubuntu auf dem Stick.


i) Es erscheint erneut ein Fenster mit Fortschrittsbalken (\"Installation des Grundsystems\"), im Verlaufe der Installation mit wechselnden Informationen (\"Partitionen formatieren\", \"Erzeuge ext3-Dateisystem...\", \"Dateien werden kopiert\", \"Das Zielsystem wird eingerichtet\", \"Sprachpakete werden installiert\", \"Führe die Hardware-Erkennung aus\", \"Installiere GRUB-Bootloader\",...).

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Wenn alles geklappt hat, wird mit der Meldung \"Installation abgeschlossen\" der erfolgreich ausgeführte Vorgang bestätigt.

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Klickt auf \"Jetzt neu starten\". Daraufhin wird Ubuntu von CD heruntergefahren, die CD-Lade öffnet sich. Entnehmt die CD, schließt die Lade und drückt danach Enter.


C.) Erster Start des neuen Systems

Beim nun folgenden Neustart ruft bitte das Bootmenü Eures BIOS auf. Dort könnt Ihr auswählen, von welchem Medium aus gebootet werden soll - in unserem Beispiel auf den meisten Systemen im Bereich \"Hard Disk\" - mit Eurem USB-Stick als Unterpunkt, den Ihr zum Booten auswählt und mit Enter bestätigt.

Kurz danach solltet Ihr den Bootmanager von Ubuntu sehen (GRUB). Dort ist der richtige Punkt bereits oben ausgewählt - Ihr müsst nur abermals mit Enter bestätigen, damit Ubuntu gestartet wird.

Wartet einen Moment ab, bis Ihr bei der Eingabemaske für Benutzername und Passwort landet. Tragt die Daten ein, die Ihr bei der Einrichtung unter Punkt B.) 4.) f) vergeben hattet, bestätigt die Eingaben jeweils mit Enter.

Danach sollte der Desktop geladen werden, und Ihr könnt Ubuntu vom Stick ab sofort nutzen.  :-)

Viel Erfolg!



D.) Anhang

Der hier verwendete USB-Stick ist ein \"SanDisk Cruzer Micro Skin\". Dieser Hinweis ist insofern - abweichend von der unter Punkt B.) 4.) h) im Screenshot ersichtlichen Bezeichnung - von Bedeutung, da es zwischen dem \"SanDisk Cruzer Micro\" und \"SanDisk Cruzer Micro Skin\" erhebliche Unterschiede in der Lesegeschwindigkeit gibt.

Dieser Stick bietet z.B. eine konstant ordentliche Lesegeschwindigkeit von ca. 21 MB/s:

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In der Praxis bedeutet dies später ein schnelleres Arbeiten mit dem System auf dem Stick, da ja beim Start des Systems, beim Aufruf von Programmen, etc., immer wieder Dateien gelesen werden müssen. Je schneller dies möglich ist (auch in Verbindung mit der Zugriffsgeschwindigkeit), desto flüssiger werden auch die Abläufe insgesamt sein.

Der von mir in diesem Beispiel genannte Stick ist im Handel unter folgender Produktnummer erhältlich:

SDCZ4-8192-E11

Er stellt aber ganz sicher nichts das Optimum dar, zumal es hinsichtlich der Schreibgeschwindigkeit performantere Modelle gibt. Dazu zwei Empfehlungen:

a) Sony Micro Vault Click Excellence 8GB
-> Produktnummer: USM8GLX

b) SanDisk Cruzer Contour 8GB
-> Produktnummer: SDCZ8-8192-E75

Meine Empfehlung ist (derzeit aufgrund des besten Preis-/Leistungsverhältnisses) der SanDisk Cruzer Contour 8GB.
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