> > Woran liegt das?
>
> Gute Frage! Ich nehme an, es liegt daran, daß Intel bei der Firmen-IT damit
> punkten kann, daß sie ihre Komponenten relativ lange im Sortiment haben,
> Strom sparend, zuverlässig und treibermäßig gut integrierbar sind. Bei
> meinem letzten AMD-Board war das mit dem Chipsatztreiber nicht so ganz
> einfach, das ist aber auch schon einige Jahre her. Zu der Zeit war Intels
> berühmter BX-Chipsatz gerade der letzte Schrei. [...]
> im Business-Bereich ist Intel einfach der Platzhirsch. Bei HP und
> Lenovo wirds auch nicht viel anders sein.

Bezüglich HP berichtet die c't in Ausgabe 15/2016 gerade, dass die noch gerade ein einziges aktuelles Notebook mit relativ moderner AMD-CPU im Sortiment haben, ähnlich wie Lenovo und Acer. Und diese relativ moderne Hardware ist dann auch schon veraltet gegenüber aktuellem Intel-Zeugs. Mit der Grafik sieht's ähnlich aus, da scheinen die Intel-Notebooks ebenfalls besser abzuschneiden, schon allein von der verwendeten Technik her.

Ansonsten: In etwa so, wie Du es beschreibst, ist auch mein Wissens- und Vermutensstand. Hätte gerne mal mehr über die eigentlichen Ursachen der Intel-Präferenz gewusst, aber dazu finde ich auch nix.

Das mit dem BX-Chipsatz müsste so Ende der 90er Jahre gewesen sein, da waren die bei den Pentium-II-Boards und evtl. auch beim Pentium-III in Benutzung. Meine Intel-/AMD-Erfahrungen von ca. 2000-2005 sehen relativ ähnlich aus. Obwohl damals AMD-CPUs in relativ vielen Geräten drin waren, gab es gefühlt mehr Probleme damit als mit den Intel-CPUs. Die anderen "Mitspieler" im CPU-Zirkus, z.B. Cyrix, traten ja um die Zeit herum dann eh von der Bühne ab.

Um diese Zeit 'rum haben sich bei uns auch viele AMD-Systeme eingeschlichen. Waren recht billig und hatten den Ruf, mehr Power zu bringen, wenn man sich etwas mit den Dingern auskannte. Auch Übertaktung war bei den AMDs irgendwie ein wichtigeres Thema als bei den Intels. In unserem Fall gab es Systeme, bei denen die CPUs nicht ganz OK waren (die durften dann nicht in 'nen stromsparenden Zustand gehen, sonst wurde das evtl. zum Koma, aus dem nur der Reset sie wieder 'rausholte), ein System mit nicht fehlerfreiem Chipsatz von AMD (der berühmte (erste) Irongate-Chipsatz), zwei VIA-Chipsätze mit leichten Fehlern und noch ein SiS-Chipsatz in dem ebenfalls in beiden Extremen (gut & sch...lecht) bekannten ASRock-Board K7S41/K7S41GX.

Nachdem ich in diesen Teilen die Fehler gefunden und wo nötig umgangen hatte, konnte man immerhin vernünftig mit den Dingern arbeiten und sogar zocken. Mit den Intel-Boards dieser Zeit kann ich allerdings keinen Vergleich ziehen, da wir in jenen Jahren nur AMD-Boards kauften (aus sehr verschiedenen Gründen). Jedoch sind mir die vom Ende der 90er Jahre stammenden Intel-basierten Boards (meistens auch mit Intel-Chipsatz) als weniger problematisch im Hinterkopf gespeichert, von einigen speziellen Problemen mal abgesehen. Und das zumindest mit Intel-CPU laufende Notebook ist bisher auch im Hardwarebereich recht unauffällig. Ferner führen die meisten mir bekannten Computerläden im Wesentlichen Intel-basierte Neusysteme - warum auch immer.

Wenn ich mich recht erinnere, führte die c't die Probleme mit Systemen mit AMD-CPU vor 10-15 Jahren auch eher auf Billig-Billig und schlechtere Konfigurationen (durch den Boardhersteller z.B.) zurück als auf grundsätzlich schlechtere Komponenten. Aber das hilft dem, der das Teil dann an der Backe hat, auch nur begrenzt weiter, zumal man heutzutage durch Windows nicht mehr die Möglichkeit hat, direkt auf die Hardware zuzugreifen und so womöglich noch was umzustellen. In der ausgehenden DOS-/Win9x-Ära war das noch möglich.

Ob diese Probleme der AMD-basierten Systeme auch heute noch zutreffen oder eher Vorurteile aufgrund der Erfahrungen von vor 10-15 Jahren sind, hätte ich gerne mal gewusst. Scheint aber niemand genauer hingeguckt zu haben.