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Nachricht aus dem Archiv

baeuchlein schrieb am 06.November.2018, 02:28:57 in der Kategorie verkehr.kfz

OT: Zeichengrößen

> > Wenn man mehr als 80x25 Textzeichen (ein früherer Quasi-Standard) auf
> dem
> > Monitor anzeigen will, muss man natürlich die Schriftgröße
> verkleinern.
>
> Ui, jetzt sind wir allerdings in der Computer-Steinzeit.

Es ist mir egal, wie alt etwas ist, wenn es gut funktioniert. Dass es bis vor einiger Zeit mit jenem früheren Quasi-Standard "ging", spricht meiner Meinung nach dafür, dass er eine gute Wahl war. Der noch ältere 40x25-Zeichen-Modus, den es in verschiedenen "Ausführungen" gab, ist mir dagegen schon sehr lange nicht mehr begegnet. Er war offenbar zu ungünstig.

> Ich erinnere mich
> aber noch. Das war bevor grafische Oberflächen Standard wurden. Heute kann
> man das auf diese Weise überhaupt nicht mehr festlegen. Jedenfalls kenne
> ich kein einziges Programm und ich kenne schon einige.

Die "Windows-Eingabeaufforderung" ist so ein Programm. Doch zugegeben, die ist es, weil sie u.a. zu diesem alten Standard kompatibel sein soll.

> Schriftgrößen
> werden in Punkt angegeben, wie es sich für anständige Typografen gehört,
> und nicht in Zeichen pro Zeile. Aber egal, man kann natürlich über
> Berechnungen einen quasi Vergleich ziehen.

Offensichtlich ist es wesentlich wichtiger, irgendwelche korrekten Maßangaben zu kennen, als sich zu fragen, ob irgendwer mit dem praktischen Ergebnis dieser Theorien noch was anfangen kann.

> in der Computer-Steinzeit gab es nur
> nicht-proportionale Schriften,

Das stimmt nur, wenn diese "Steinzeit" vor dem Jahr 1990 lag. 1990 hingegen gab es bereits eine Version der Textverarbeitung MS Word für MS-DOS, die Proportionalschrift beherrschte. Ich habe sogar ein altes Computerspiel aus dieser Zeit, das bereits mit Proportionalschrift arbeitet - da hat sich noch jemand echt Mühe gegeben! Jedoch war der Fall mit den fixen Zeichengrößen häufiger, z.T. wohl aus technischen Gründen.

> Also, wenn alles unter 16 Punkt zu klein für dich ist, dann ist ein Besuch
> beim Optiker fällig. Weil dann - verzeih wenn ich es so salopp sage - ist
> es nicht mehr lange bis auch der Laternenmast nicht mehr erkannt wird. Die
> Folgen dürften bekannt sein.

Meine Lesebrille ist vor etwa einem Monat angefertigt worden. Ich glaube nicht, dass ich da schon wieder eine neue brauche, zumal das Lesen von Büchern jetzt wieder klappt.

Ich habe aber mal die Seite eines Buchs, das ich ohne diese Brille nur mit Anstrengung lesen kann, neben eine Schrift am Bildschirm, die ich auch nur mit Anstrengung (oder Brille) lesen kann, gehalten. Die Zeichen sind ähnlich groß.

Und jetzt kommt noch hinzu, dass das Display des Laptops für gewöhnlich weiter weg ist als ein Buch, wie wir neulich schon mal angesprochen hatten. Dann aber wird erstens eine Schrift dieser Größenordnung wieder schwerer lesbar, und zweitens hilft die Lesebrille nicht mehr, weil sie für diese Entfernung nicht gedacht ist. Vielleicht würde eine Gleitsichtbrille oder eine "Multifokalbrille" helfen, aber ich vermute, dass ich mit diesen Brillen große Probleme hätte. Eine Brille speziell für den Monitorabstand hingegen - das kann man vergessen. Ich habe in den vergangenen Tagen so oft den Platz, an dem ich was eingeben und/oder Lesen musste, wechseln müssen, dass ich dabei 3-5 verschiedene Entfernungen zum jeweiligen Monitor hatte.

> > Na, mich stört, dass eben viele Programmierer einfach "irgendwas"
> liefern,
> > was sich dann nicht oder nur schwer ändern lässt.
>
> Ja sicher. Außer bei Schreib- und Grafikprogrammen gibt es ja auch keine
> Notwendigkeit, die Schriftgröße ändern zu können.

Das sehe ich deutlich anders. Es sei denn, man definiert alles als alleiniges Problem des Benutzers jenes Programms. Und wenn ich dann bedenke, dass ich schon mehrmals dazu gezwungen war, einen Computer und damit bestimmte Programme zu benutzen, dann bin ich nicht der Ansicht, dass man jeden, der mit den vorgegebenen Schriften nicht klarkommt, zum Optiker schickt, und gut is'.

> Man darf nicht
> vergessen, dass durch das Ändern der Schriftgröße das ganze Layout
> geändert wird. Ich setze mich als Programmierer doch nicht stundenlang
> hin, ein ausgewogenes, harmonisches Layout zu schaffen und dann kommt der
> Nutzer, verändert die Schriftgröße, und die ganze Seite sieht nur noch
> Kacke aus.

Muss sie nicht, wenn der Programmierer etwas mehr Zeit da hinein investiert. Aber gut, wenn er dazu keinen Bock hat, dann hat er halt weniger Kunden.

> Allerdings sollte die Schriftgröße vom Programmierer immer so
> gewählt sein, dass jeder sie ohne Anstrengung lesen kann.

Tja, und genau davon spreche ich ja die ganze Zeit... aber was soll's. Ich habe mehr und mehr den Eindruck, dass es in der Gesellschaft üblich geworden ist, Probleme auf den Einzelnen abzuschieben, da wundert es mich nicht, dass auch hier keine Motivation da ist, mal den anderen Weg einzuschlagen. Dann eben nicht.
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