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#141008

carpenter

21.05.2009, 09:55:52

Risse in der Hinterradfelge (Fahrrad) (verkehr.zweirad)

Hallo,
gestern 80km von zu Hause entfernt, Plattfuß am Hinterrad. Bei der Reparatur festgestellt, daß um mehrere Speichen Einrisse, Verformungen vorliegen. Weiterfahrt unmöglich. Fahrrad zur Reparatur gegeben, Zugfahrt nach Hause.
Was mich fuchst.
Peugeot Trekkingrad am 14.05.2007 gekauft, gestern waren gerade zwei Jahre herum. Radlerkollege hatte exakt den gleichen Schaden an seinem KTM Rad und auch dort waren die zwei Jahre gerade erreicht.
Wir fahren ca. 7000 km pro Jahr, davon 95% auf normalen Radwegen.
Im Netz findet man dazu vorwiegend die Aussage, daß \"die modernen Räder automatisch gespeicht werden und und die Zugkraft auf die Speichen zu hoch eingestellt wird\".
Ich sehe auch als Schwachpunkt die Einbringung der Speichenhüsen aus Stahl in die Alufelgen.
Frage an die Gemeinde.
Hat jemand Erfahrung mit den Felgen, die auf diese Hülsen verzichten und im Bereich der Speichendurchführung etwas dicker ausgeführt sind.

Gruß
carpenter

#141010

MudGuard zur Homepage von MudGuard

München,
21.05.2009, 10:48:00

@ carpenter

Risse in der Hinterradfelge (Fahrrad)

> Ich sehe auch als Schwachpunkt die Einbringung der Speichenhüsen aus Stahl
> in die Alufelgen.

Das passiert bei zu hoher Speichenspannung auch bei hülsenlosen Felgen:

[image]
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(Beim ersten Bild sieht man, daß der Nippel in sich verdreht ist - ein Zeichen für zu hohe Spannung ...)

Die Hülsen sorgen dafür, daß die von den Speichen auf die Felge wirkende Kräfte aufgrund des größeren Durchmessers der Hülse im Vergleich zum Nippel auf einer größeren Fläche verteilt werden.

Bei manchen Hohlkammerfelgen liegen die Hülsen zudem noch auf beiden Wänden der Hohlkammer auf, was eine weitere Verteilung der Kräfte bringt.

Auch ohne die Hülsen greift Stahl auf Alu, denn die Speichennippel sind (üblicherweise) aus Stahl.

--
[image]
MudGuard
O-o-ostern

#141033

carpenter

21.05.2009, 13:19:31

@ MudGuard

Risse in der Hinterradfelge (Fahrrad)

Hallo MudGuard,

danke für die Bilder.

Exakt so sah es aus. Schade wenn auch hülsenlose Felgen keine Verbesserungen bringen. Doch was lehrt mich das? Bei einem neuen Rad die Speichen \"etwas lösen\"?

2 Jahre Standzeit erscheint mir wenig, obwohl die Angaben zu Austausch von Speichen und Felge im Netz bereits ab 5000 km empfohlen werden.

Wie sagte ein ehemaliger Spotlighter immer. \"Früher war alles besser und aus Holz\".

Gruß
carpenter

#141041

karlchen [Gast]

21.05.2009, 13:44:01

@ carpenter

Risse in der Hinterradfelge (Fahrrad)

Es gibt halt auch solche und solche Felgen. Mit meinem Reiserad bin ich mal bergab in ein tiefes Schlagloch gekracht. Mit dem Vorderrad konnte ich noch ausweichen, aber am Hinterrad sind mir drei Speichen abgerissen. Die Felge (Alesa) hat es problemlos ausgehalten. Bin die ganze restliche Tour (mehrere Tage) mit drei fehlenden Speichen gefahren. Aber das war halt auch ein besonders robustes Fahrrad (erlaubte Zuladung 180kg).

Bei Überlast muss die Speiche reißen, nicht die Felge. Sonst stimmt was nicht bei der Dimensionierung.

#141077

zack

21.05.2009, 19:59:00

@ carpenter

Risse in der Hinterradfelge (Fahrrad)

Hi,

leider kenne ich mich mit Einspeichen, Zentrieren und sowas kein Stück aus!

\"Etwas lösen\" kann aber m.E. keine Lösung sein. Es ist alles auf diese Spannung abgestimmt, womöglich verändert man damit Stabilität oder gar Symmetrie, wenn sich das \"irgenwie\" hinzieht dann.

Lösungen liegen wohl in hochwertigen Felgen, wenn das kompatibel ist. Oder neu einspeichen lassen. Sehe ich die Bruchbilder, ist das nicht abwegig. Da droht ja Kinnbremsung, wenn man Aufreissen verpennt.

Gruß,
Zack

--
Der Kapitalismus kennt keine Kosten - nur Umsätze.


Man kann hinkommen, wo immer man will - egal wie lange es dauert.

#141087

wildfire [Gast]

21.05.2009, 21:16:07

@ carpenter

Keine Hilfe, ich schraube schon lange nicht mehr...

...an Leetzen rum.

Früher hatte ich immer Stahlfelgen (VA!) an meinem Sportrad mit Rennradausrüstung, Alu wollte ich nicht, genau wegen der Brüchigkeit auf Grund geringer Belastbarkeit und der höheren Sprödigkeit, heißt geringere Zähigkeit.

Und die Speichen habe ich immer so gespannt, dass man drauf Gitarre spielen konnte, alle sagten das sei falsch.

Nur komischerweise hatte ICH nie, bei zig Kilometern mit Last und auch häufig abseits von asphaltierten Straßen, Probs mit gerissenen Speichen, geschweige denn ausgerissenen Speichen.

Ursache waren zum einen die Stahlfelgen und zum anderen die hochvorgespannten Speichen. Klar bekamen die Muttern eine Fettschmierung beim Einspeichen (kein MOS2!) und klar verwendete ich Zugmuttern mit\'m Sechskant zum Anziehen (extra dafür gekauft, da passt ein Miniaturnüsschen ganz vorherragend). So ein Rad einzuspeichen und schlagfrei anzuziehen ist \'ne Wissenschaft für sich, Übung macht den Meister !

Und später beim Studium habe ich im Bereich Schraubenberechnung dann auch erfahren, warum ich da nie Probs hatte:

Durch die hohe Vorspannung war die statische Spitzenlast so hoch, dass die Lastwechselamplitude der Speichenlastspiele beim Fahren entsprechend gering war und ich damit im Wöhler-Schaubild für den Lastfall 2 auf der sicheren, heißt dauerfesten Seite lag.

Wers kennt, weiß was ich meine. Das ist im Prinzip dieselbe Situation, als wenn ich Zylinderkopfdehnschrauben auf hohe statische Vorlast per Drehmoment nach Vorschrift anziehe. Und Speichen sind Dehnschrauben, das geht gar nicht anders, auf Grund des äußerst günstigen Klemmlängenverhältnisses, heißt dünn und lang.

Gruß Rainer

#141205

carpenter

22.05.2009, 20:20:19

@ wildfire

Keine Hilfe, ich schraube schon lange nicht mehr...

Hallo Rainer

> Durch die hohe Vorspannung war die statische Spitzenlast so hoch, dass die
> Lastwechselamplitude der Speichenlastspiele beim Fahren entsprechend gering
> war und ich damit im Wöhler-Schaubild für den Lastfall 2 auf der sicheren,
> heißt dauerfesten Seite lag.

nicht so leicht nachzuvollziehen.
je nach erreichter Vorspannung hast du ja für den gegebenen Lastfall unterschiedliche Abplattungen der Felge somit unterschiedliche Spitzenlast und Lastverteilung auf die restlichen Felgen. Dabei den tatsächlichen Zustand erfasst zu haben halte ich für theoretisch möglich ohne aufwändige Meßtechnik und in der Praxis aber für \"relativ\" unsicher.

> Wers kennt, weiß was ich meine. Das ist im Prinzip dieselbe Situation, als
> wenn ich Zylinderkopfdehnschrauben auf hohe statische Vorlast per
> Drehmoment nach Vorschrift anziehe. Und Speichen sind Dehnschrauben, das
> geht gar nicht anders, auf Grund des äußerst günstigen
> Klemmlängenverhältnisses, heißt dünn und lang.
>
es würde mich interessieren wie oft du die Speichen nachgezogen hast, bis du mit der eingestellten Vorspannung (Gitarrenklang) zufrieden warst.
Ich hatte in meinem Berufsleben mit Dehnschrauben aureichend Erfahrung. An kritischen Verbindungen waren Nachprüfungen des Drehmoments und nachziehen über große Zeiträume (Monate) erforderlich bis die Dehnschrauben ein sicheres konstantes Drehmoment hielten.

Rainer dies ist keine Kritik, ich will auch keine Diskussion über \"Dauerfestigkeit \" starten. Eine Stahlfelge käme für mich auch in Frage, wenn es denn eine passende gäbe. Dann kommt aber das Problem mit den Bremsen. Das wäre dann ein neuer Beitrag.

Danke für deine Antwort

Gruß
Carpenter

#141228

wildfire [Gast]

22.05.2009, 23:02:48

@ carpenter

Nicht, dass Du meinst, ich würde Dir nicht antworten wollen, aber...

..ich hatte Dir einen sehr langen und ausführlichen Beitrag geschrieben.

Obwohl ich da eingeloggt war und im Moment auch weiterhin bin, wurde der Beitrag \"gefressen\", aktualisieren und ähnliches half nicht, weg wars.  :-(

Nichts gegen Dich und Dein Beitrag ist gut, aber das kriege ich so nicht nochmal auf die Reihe, ich hatte mir richtig Mühe gegeben.

Ist leider so, Gruß Rainer

#141243

markuman [Gast]

23.05.2009, 00:00:03

@ wildfire

Nicht, dass Du meinst, ich würde Dir nicht antworten wollen, aber...

Mit Opera wär das nicht passiert!  :bewi:
 :rotfl2: In der hoffnung, dass dieser nicht im Einsatz war...
Mal ehrlich, manchmal passiert mir auch irgendwas blödes, aber wenn ich dann wieder auf \"Vor\" oder \"Zurück\" klicke, ist der gesammte Text noch da...bei mir in Opera zumind...

#162830

Mr. Teflon

26.09.2009, 20:25:29

@ carpenter

Risse in der Hinterradfelge (Fahrrad)

Hallo,

das kann mehrere Ursachen haben. Entweder war das Laufrad an sich minderwertig oder wirklich nur schrottig eingespeicht. Es kommt beim einspeichen auch nicht direkt auf die absolute hohe Spannung an, sondern vielmehr auf die Gleichmäßigkeit der Speichenspannung. Die natürlich ausreichend hoch sein muß, ist klar. Aber wenn eine gewisse Spannung erreicht ist, dann muß diese gleichmäßig sein. Wenn dann noch hochwertige Felgen, Speichen und Nippel verwendet wurden, das Laufrad mehrfach ordentlich abgedrückt wurde, dann hält das ewig und 3 Tage. Da zuckt sich nichts mehr.
Ordentliche Felgen sind auch veröst in den Speichenlöcher.

--
___________
Tschau
Mr. Teflon

#162833

Hausdoc

Green Cottage,
26.09.2009, 20:31:29

@ carpenter

Risse in der Hinterradfelge (Fahrrad)

Ich hatte das auch.
In Folge lösten sich während der Fahrt Speichen.
Ursache ist eine Kontaktkorrosion durch die verschiedenen Metalle.
Nachdem man nicht fähig was in die Alufelge Aluhülsen zusetzen hab ich das Fahrrad verklingelt.
Lustigerweise stend dann bei den Gebrauchtfahrrädern eines mit Stahlfelge- das aber Aluhülsen hatte. :kratz:

--
Gruß Hausdoc

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