> Es ist von besonders gefährdeten Orten die Rede, niemand muß also
> Angst haben, einfach so durchsucht zu werden.

Doch. Jeder friedliebende, rechtschaffene Bürger, der zufällig einen dieser "besonders gefährdeten Orte" passiert, muss Angst haben, durchsucht zu werden. Darüber hinaus: Was gilt denn alles als "besonders gefährdeter Ort"? Der Berliner Weihnachtsmarkt war vor dem Anschlag kein besonders gefährdeter Ort. Nun ist er es - genauso wie alle anderen Weihnachtsmärkte der Republik und auch jede Kirmes, jeder Karnevalsumzug, u.a. Sobald (was ich nicht hoffe) vorm Fussballstadion jemand einer Gewalttat zum Opfer fällt, wird auch jedes Fussballspiel ein besonders gefährdeter Ort sein (wenn es das nicht bereits schon ist) und sollte ein durchgeknallter Gewalttäter auf die Idee kommen, vor der Eingangstür von Karstadt jemand abzustechen, dann ist auch die Fußgängerzone ein besonders gefährdeter Ort. Verstehst du, worauf ich hinaus will? Gewalttaten können überall passieren. Man kann sie nicht auf einen definierten Raum eingrenzen, diesen massiv kontrollieren und glauben, dann sei alles sicher.

Noch eins: Wenn wir deinen Vorschlag aufgreifen und an allen bekannten besonders gefährdeten Orten ausnahmslos alle Passanten kontrollieren (wofür bereits alleine das Sicherheitspersonal fehlt, aber geschenkt), dann werden die potentiellen Gefährder wohl kaum ausgerechnet dorthin gehen. So blöd sind die ja nun auch nicht. Genau die, die du mit dieser Aktion herausfischen möchtest, die gehen dann dorthin, wo sie niemand erwartet und machen genau das, wovor du Angst hast. Denk mal drüber nach.

> Ich sag mal so: zu viel Toleranz öffnet dem Verbrechen Tür und Tor.

Ja, mag sein. Ich bin aber nicht der Meinung, dass wir hier in D zu viel Toleranz zeigen. Aber weniger Toleranz als jetzt schließt Tür und Tor auch nicht, das ist der Punkt.