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Nachricht aus dem Archiv

bender schrieb am 04.August.2016, 17:04:53 in der Kategorie pc.sw.office

Und noch'n Langposting... muss aber sein.

> Wenn ein "ITler" keinen Bock hat, Probleme eines 14 Jahre alten Programms
> mit modernen Betriebssystemen anzugehen, kann ich das (von Spezialfällen
> vielleicht mal abgesehen) auch verstehen. Doch vor Kurzem las ich auch
> wieder mal 'nen Artikel, wo es wieder mal ein ITler ziemlich normal fand,
> dass man nach vier Jahren schon keine Betriebssystem-Updates für's Handy
> kriegt, und selbiges demzufolge eigentlich nur noch wegschmeißen kann. Und
> auch sonst sehe ich immer wieder, dass das Maß verloren geht. Darum als
> Holzhammer-Vergleich immer der mit dem Auto, was man mehr als nur 4-6 Jahre
> lang fährt - es ist für so ein Wegwerfverhalten schlicht zu teuer. Ich habe
> einfach keine Lust, dass sich das Extrem durchsetzt, wonach man halt
> einfach Pech hat, wenn man nach kurzer Zeit mit Updates und Co. im Regen
> stehen gelassen wird und die ganzen Folgen an der Backe hat - und dann
> kommt eben noch die Leier von den ach so alten Software-Versionen.

Ah, ok, jetzt kommen wir zu den Smartphones. Aus Sicht des Herstellers ist es auch normal, daß ein vier Jahre altes Gerät hinten runter fällt, oft sogar noch früher. Kommt auf den Hersteller an: am längsten supporten eigentlich Apple Google (Nexus) und Microsoft.
Daß es für den Konsumenten ärgerlich und nicht normal ist, steht auf einem anderen Blatt. Man muß allerdings dazu sagen, daß man dem vorbeugen kann, indem man sich keinen Exoten, sondern ein Gerät kauft, daß möglichst weit oben in den Verkaufszahlen liegt. Dann ist nämlich die Wahrscheinlichkeit hoch, daß man bei Android-Geräten auf CM umsteigen kann, was zB ich mit meinem Moto G 2014 getan habe. Läuft prima und kriegt updates.

>
> Das andere Extrem, nämlich 15 Jahre alte Software noch ohne zu zögern ans
> Internet zu hängen, finde ich ebenfalls bedenklich. Das liegt aber nicht am
> Alter der Software, sondern daran, dass die Umgebungsbedingungen (speziell
> die Interaktion mit dem Internet) sich rasant geändert haben. Die Software
> an sich ist ja nicht schlechter geworden, etwaige Sicherheitslücken hatte
> sie vorher ja auch schon - nur wurden die evtl. erst vor einiger Zeit
> gefunden.

d'accord

>
> > Wenn man sich auf IT einläßt, also auch einfach nur nen PC daheim stehen
> > hat und den ans Internet anschließt, gibt es halt gewisse Dinge, die man
> > beachten sollte und die einfach so sind wie sie sind. Eines davon ist
> eben,
> > daß ältere Software durchaus mal Probleme machen kann und man dann über
> ein
> > Upgrade nachdenken sollte, da der Support für diese Version schon längst
> > EOL ist. Und hier kommt der gemeine User, stampft mit dem Fuß auf und
> sagt:
> > "Nein, ich will aber nicht und sie funktioniert doch!". Ja, bis vor
> Kurzem.
>
> Der Gegenpol ist der ITler, der genauso aufstampft und sagt, "ich will
> aber, dass Du willst, und es ist mir egal, wieso - Hauptsache, das von mir
> oder einem namenlosen BWLer festgelegte oder auch nur in meinem Kopf
> existierende EOL-Datum ist überschritten!" (Das hast Du in Deinem
> Eingangsposting nämlich getan, auch wenn's Dir vermutlich nicht bewusst
> ist.) Kein Wunder, dass es dann knallt. Da muss der ITler dann schon mal a)
> sein Dogma erklären und b) erklären, wieso im vorliegenden Fall ein
> Weitermachen mit der alten Software der schlechtere Weg ist.

Ich kann das ja nachvollziehen, wenn wir hier von sagen wir mal Word 2010 reden würden. Bei Word 2002 hätte ich schon Bedenken, daß es sich mit dem Betriebssystem irgendwann spießt.

>
> In diesem Falle hier wär's halt so, dass das Office 2002 veraltet ist. Das
> an sich ist kein Problem. Das inzwischen modernere Windows hingegen hängt
> am Internet und muss daher auf einem angemessen aktuellen Stand gehalten
> werden. Auch das ist zunächst mal kein Problem, weil das ja erst mal nix
> mit dem Office 2002 zu tun hat. Das eigentliche Problem besteht darin, dass
> das alte Office 2002 und das moderne Windows sich zeitlich immer mehr
> auseinander bewegen. Das Windows muss das tun, um aktuellen
> Internet-Bedrohungen oder auch neuen Aufgaben der IT-Welt gerecht zu
> werden. Und da liegt dann das eigentliche Problem: Es wird immer
> schwerer, einerseits das Interface vom Windows zum Word 2002 kompatibel zu
> halten, und andererseits die Interfaces und sonstigen Anbindungen in
> Richtung Internet jeweils auf dem neuesten Stand zu halten. Und dabei haben
> wir jetzt noch gar nicht über Komponenten gesprochen, die einerseits
> Verbindungen zum Office 2002 haben (vermutlich z.B. der Internet Explorer
> und Outlook), andererseits aber auch zum Internet. Oder darüber, dass viele
> Menschen heutzutage gar nicht mehr wählen können, ob sie sich auf's
> Internet einlassen oder nicht. Oder darüber, ob denn im vorliegenden
> Fall das auftauchende Problem wirklich an alter Software liegt - das hast
> Du ja an sich nur pauschal angenommen, nicht wahr?

Ich habe es angenommen, richtig. Weil es nahe liegt und am schnellsten geklärt werden kann. So wie ich eben gelesen habe, glaubt Karten mittlerweile, daß es an einem Druckertreiber liegt. Mein Ansatz wäre gewesen, Libre Office Portable runterzuladen und den Gegencheck zu machen. Fehlerausschlußverfahren, mache ich hier täglich.
Ach ja, und zu Word2002: ich weiß jetzt natürlich nicht, ab da auch noch das Outlook aus der Suite mit drin hängt, dieses würde Word als Editor verwenden, da hätten wir so einen Berührungspunkt mit der Außenwelt.

>
> Ist es so unverständlich, dass diese lange Erklärungs-Passage nicht
> jedem Computerbenutzer in die Wiege gelegt wurde? Hast Du diese
> ausführliche Erklärung schon mal im Internet oder sonstwo gelesen oder
> gehört? (Und wehe, Du schimpfst jetzt drüber, dass mein Beitrag wieder so
> lang ist... :devil:) Da erschlagen viele ITler dern gewöhnlichen Nutzer nur
> mit "EOL" und anderen Vokabeln, was jenen Nutzer nicht darüber aufklärt, wo
> hier wirklich das Problem ist.

Nun, dafür sind wir ja hier im Forum. Und bitte, ich schimpfe nicht über deine langen Beiträge, ich zieh dich nur ein wenig auf, weil du eben gerne Kurzgeschichten schreibst ;)
Klar, wenn du so eine Anfrage ins Supportforum von Microsoft stellst, ist klar, daß da nur EOL kommt.

>
> Diese Aufklärungsarbeit will kaum einer leisten. Dann aber werd' ich
> irgendwann auch auf die Zunft der ITler stinkig, denn es ist irgendwo auch
> deren Aufgabe, sowas zu erklären. Denn sie wollen ja z.B. auch für diese
> Änderungen Geld haben, was der Nutzer erst mal aber nicht nachvollziehen
> kann - "läuft doch aber". (Dass "lief gestern noch" nicht dasselbe ist wie
> "läuft heute dann aber gefälligst auch noch", verstehen die meisten
> Menschen leider auch nicht, wie ich neulich anlässlich eines Begräbnisses
> wieder mitkriegte.)

Also ich will kein Geld dafür, ich krieg hier mein Gehalt. Ich bin natürlich an der Lösung des Problems interessiert, aber als Forist hab ich hier natürlich keine Gewinnmöglichkeiten (will ich auch gar nicht). Mein Lösungsansatz ist normalerweise der, daß ich erstmal versuche, das Problem zu isolieren (also besagtes Fehlerausschlußverfahren). Meistens reicht das schon. Nur gibt es eben auch derart diffuse Fehler, bei denen man damit nicht weiter kommt. Und da ich nicht vor Karstens Rechner sitze, versuche ich es mit dem Lösungsansatz, der mir am leichtesten scheint. Es ist ein Vorschlag, er muß ja nicht drauf eingehen (tut er wohl auch nicht).

>
> > A propos, was machen solche Leute eigentlich, wenn sie mit
> Steuersoftware
> > wie Quicken arbeiten? Weil da kommst ja nicht umhin, jedes Jahr neu zu
> > kaufen.
>
> Da ist es wesentlich leichter, einzusehen, warum man da was
> aktualisieren muss. Dass sich im Steuerrecht von Jahr zu Jahr was ändert,
> wissen die meisten Leute halt, und beißen dann auch in den sauren Apfel.
> Aber womöglich denken sie auch da wieder insgeheim, "wenn der blöde Staat
> das nicht dauernd ändern würde, müsst' ich nicht ständig alles neu kaufen".
> Und selbst das finde ich nicht völlig verkehrt, aber lassen wir das jetzt,
> sonst kommst Du über die Länge meines jetztigen Postings nicht mehr
> hinweg. :grins:

Ich frage mich nur, warum nicht öfter darüber gemeckert wird, weil man bräuchte ja nur die Gesetzesänderungen als (kostenloses, versteht sich) Update nachzuschieben und neue Programmversionen halt dann rauszubringen, wenn sich am Programm selber was ändert. Mich persönlich tangiert das nicht, da ich solche Software nicht einsetze, es ist mir nur in dem Zusammenhang eingefallen.

[...]

> Dass gewöhnliche Nutzer meistens nicht genau wissen, wie in ihrem Rechner
> und über's Internet auch zwischen der Außenwelt und ihrem privaten Rechner
> Verbindungen bestehen, wird sich meiner Ansicht nach in den kommenden 5-10
> Jahren auch nicht sonderlich ändern, eben weil zu selten ausführlich drüber
> geredet oder in Medien für Otto Normalverbraucher ausführlich drüber
> berichtet wird. Ich vermute, demnächst verlagert sich das Problemfeld von
> abgegammelter Software und technischen Problemem in Richtung Datenschutz,
> denn die nachwachsende Generation (die, die jetzt ins Berufsleben eintritt,
> volljährig wird usw.) ist zwar an "schmeiß' weg, gibt jetzt eh was Neues
> für lau" gewöhnt, nicht aber daran, dass leichtfertig aus der Hand gegebene
> Informationen irgendwann mal für ganz andere Dinge eingesetzt werden als
> sie sich das dachten. Einerseits jaulten unsere Nachrichten vorgestern
> darüber, dass bei der Kölner Polizei in der berüchtigten Silvester- bzw.
> Neujahrsnacht nicht alle möglichen Gespräche aufgezeichnet und bis
> heute aufbewahrt wurden, andererseits knatschten exakt dieselben
> Nachrichten einen Tag später drüber, dass in Thüringen die Polizei
> jahrzehntelang alle möglichen Gespräche aufgezeichnet hat.

Die sogenannten "gewöhnlichen Nutzer" verwenden aber auch so Internet-Security-Zeugs, da braucht man sich damit auch nicht weiter beschäftigen. Ok, das ist dann wieder ein anderes Thema. A propos: Abgegammelte Software und Datenschutz ist irgendwie Äpfel und Birnen. Ich weiß jetzt nicht, wie Du vom Einen aufs Andere kommst, aber ich meine, daß beide Themen unabhängig voneinander existieren (natürlich gibt es Berührungspunkte). Und es wird beide Themen noch länger geben.
>
> Daher meine kristallkugelhafte Überzeugung: Demnächst wird der Datenschutz
> immer mehr ein (Aufreger-)Thema.

Ist es doch eh schon, spätestens seit Windows 10.

>
> So, ich glaub', das Posting ist jetzt endlich lang genug, ich kann
> aufhör'n. :lol3:

 :ok:
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