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#223448 Die bösen Radfahrer - ein paar neue Erkenntnisse (verkehr.zweirad)

verfaßt von Pixel64 zur Homepage von Pixel64, Leonberg, 14.07.2010, 23:42:09

> So, es gibt neue aufsehenerregende Ergebnisse in Sachen Radfahrer. :-D

Die habe ich auch.  :-)

> Also, ich habe jetzt mal bei einer Fahrt bewusst hingeschaut. Etwa einer
> von 20 Rad- oder auch Motorradfahrern machte dabei einen IMHO
> \"gefährlichen\" (und mit Absicht ausgeführten) Fehler. Beispielsweise die
> Radfahrerin, die mit hohem Tempo vom Radweg über den Gehweg und den Überweg
> an der (für sie roten!) Ampel fegte, ohne viel auf die viel befahrene
> Straße zu schauen. Eine Sekunde trennten mein Auto und ihr Rad von einem
> Zusammenstoß. Wenn mir dann noch die schnelle Bewegung auf dem kombinierten
> Rad- und Gehweg nicht aufgefallen wäre, hätte ich sie wohl mit ca.
> 40 km/h erwischt. Das hätte wohl mächtig Aua gemacht. \"Gefährlich\" eben.

Folgende Situation: Ich fahre bergaufwärts, nach links aus meiner Sicht gibt es eine Einmündung. Der Verkehr in meine Richtung und die aus meiner Sicht \"Linksabbieger\" bekommen \"grün\". Von oben herunter kommt ein Radfahrer und überfährt ebenfalls die Haltelinie, um aus seiner Sicht nach rechts abzubiegen - zwar den Verkehr durchlassend, aber mit einer Selbstverständlichkeit... oO Bin extra langsam angefahren, um zu gucken, ob der tatsächlich \"rotes Signal\" an der Ampel hatte - dem war auch so. Das war jetzt aber echt das erste mal, dass ich das so beobachten konnte und das war ungelogen heute auf dem Nachhauseweg vom Getränke-Markt. Hatte ich mir gleich mal gespeichert für \"spätere NT-Postings\" - und jetzt schreibst Du hier gleich noch den Beitrag dazu - passt!  :-)
Aber so gesehen, hat sich heute so ein LKW mit Bauschutt-Container beladen direkt vor die Einfahrt in meine Tiefgarage gestellt - der zählt ja auch zu den Kfz-Fahrern... also Ausgleich.  ;-)

> Ansonsten gibt es noch einen evtl. etwas geringeren Anteil von Radlern,
> die zwar bewusst Fehler machen, aber ohne dass es eine Gefahr wurde
> (wussten die vermutlich auch). Also z.B. kein Handzeichen und kein
> Umschauen, als abgebogen wurde, wo eh kein Mensch zu sehen war.

s.o. - der Fall passt da mit rein.
Ich kann aber auch noch einen Vorfall anbringen aus den Zeiten, wo ich noch ins Geschäft geradelt bin:
30er-Zone, bergabwärts im Wohngebiet: Schießt auf einmal ein 5er BMW rückwärts aus der Garage raus... Das waren Zentimeter, die gefehlt hatten und ich wäre prima übers Heck auf der Kauleiste gelandet. Hatte da gleich gebremst und der Hund hat mich auch noch beschimpft. Ist sicherlich auch so einer, der von dort an von den ganz miesen Radfahrern zu berichten wusste.  ;-)
Ich selbst hatte Puls 180 und bin relativ aufgelöst den Rest Richtung Arbeitsstelle geradelt.
Das war aber auch nur einer von geschätzten 5 Vorfällen im Zeitraum von ca. 5 Jahren, wo es wirklich mal eng hätte werden können. Aus der Zeit weiß ich auch so ziemlich sicher, dass von so manchem Zeitgenossen der Fahrradweg als willkommener Parkplatz angesehen wird. Normalerweise müsste man in Stuttgart kaum noch auf der Straße fahren - es gibt zig Radwege, die i.d.R. auch frei sind - manchmal wird man aber dazu gezwungen, auf die Straße auszuweichen und m.E. ist es eher ein gutes Zeichen, wenn der Radler auf die Straße ausweicht, als auf den Fußgängerweg, was vermutlich die rücksichtslosere Entscheidung wäre.

> Es gibt einen relativ geringen Anteil von Zweiradfahrern, die gefährliche
> Fehler wissentlich begehen. Bei den Autofahrern scheint der Anteil zwar
> geringer zu sein, aber wahrscheinlich sehe ich einige Fehler bei denen auch
> gar nicht. Außerdem gibt\'s bei Radfahrern noch potentiell gefährliche
> Situationen, in die ein Auto gar nicht erst kommt.

Ich verbleibe da auch mal bei meiner Ansicht, dass ich nicht glaube, dass man auf einmal den \"Typ\" verändert, sobald man ein Zweirad unter dem Hintern hat. Wenn ich mit dem Fahrrad unterwegs bin, fahre ich ja auch nicht bei \"Rot\" oder achte nicht mehr auf gängige Verkehrsregeln. Dazu muss man wohl der \"Typ\" sein und der ist man dann als Autofahrer, LKW-Fahrer oder Biker oder Fußgänger. Was ich mir vorstellen könnte: Vielleicht sind das ja alles Autofahrer, die keinen \"Lappen\" mehr haben, weil sie die Verkehrsregeln nicht begreifen?  ;-)

> Nehmen wir an, ich gehöre einer Gruppe von zwölf Leuten an, die regelmäßig
> mit dem Auto fahren. Ähnliche Strecken und Fahzeiten, usw. usw.. Wenn jetzt
> jeder Autofahrer einmal im Jahr einen Fehler macht - was sehe ich
> dann?
> Ich sehe einen einzigen Fehler von mir, also 1 Fehler pro Jahr. Bei \"den
> anderen\" bemerke ich aber fast einen Fehler pro Monat (11 Fehler pro
> Jahr). Scheinbar sind \"alle anderen Idioten\", und nur ich fahre
> vernünftig. (Sag\' ich ja auch schon seit Jahren, aber mir glaubt ja
> keiner. :lol3:)

Danke für die Erklärung!  :ok:  ;-)

> Es macht da wohl keinen Sinn, genauer nach den Gründen für die anderthalb
> Fehler bei den Radlern zu sehen. Ich hoffe einfach mal weiter, dass die
> meisten Zweiradfahrer sich ihrer Verletzlichkeit bewusster werden als sie
> es z.T. heute schon sind. Und die Hauptmenge der Radfahrer scheint auch
> vernünftig zu fahren.

Naja, wie gesagt: In Stuttgart beispielsweise gibt es so viele Radwege, so dass man vielleicht gar nicht mehr so vielen Radfahrern begegnet. Wenn es dann mal einer ist, dann hält der vermutlich Radwege als etwas für \"Weicheier\" und verhält sich entsprechend und die \"wenigen\" sind es dann, die man zu \"90%\" im Straßenverkehr als Auto-Fahrer überhaupt sieht.
Da kann man suchen ohne Ende - an die Aussage \"Radfahrer sind per se bekloppt und halten sich nicht an Verkehrsregeln\" möchte ich jedenfalls nicht glauben, weil es für mich unwahrscheinlich klingt.

> > Ja, manchmal muss man aber auch beim Verkehr aufs Fahren aufpassen...
> >  :lol2: ;-)
> Ach was. Laß\' doch einfach einen fahren und kümmer\' Dich
> derweil um den Verkehr. :lol3:

Haha... ich glaube nicht, dass DAS besser ist.  ;-)

> Beim Umzug eines Bekannten mussten wir mal das Beladen des LKWs
> unterbrechen, weil es regnete. Also schauten wir Umzugshelfer aus dem
> Fenster. Der Bekannte kam ins Zimmer und fragte, \"Na, was macht ihr denn
> da?\" - \"Wir beobachten den Verkehr.\"
> Gegenüber war ein Puff. :rofl:

 :ok:  :lol2:

> > Allgemein ist gefühlt zu bemerken, dass es immer
> > \"aggressiver\" wird, oder? Die Leute rasten generell immer schneller aus
> -
> > ob das die Nachbarschaftsstreitigkeiten sind, die angesprochenen
> Reaktionen
> > im Straßenverkehr, etc. :-/
> Den Eindruck habe ich auch, seit vielen Jahren. Auch hier vermute ich,
> dass das tatsächlich zunimmt, doch das kann ich ebenfalls kaum
> überprüfen. Sollte das wirklich so sein, würde ich als Ursache erstens
> allgemein gestiegenen Stress im ganzen Leben annehmen, wofür es wohl
> tatsächlich viele Hinweise und sogar mehrere plausibel erscheinende
> Theorien (mit Ursachen usw.) gibt. Zweitens würde ich vermuten, dass den
> Menschen auch immer weniger Leute noch beibringen bzw. vorleben, dass man
> bei solchen Gelegenheiten \"cool\" bleiben sollte, anstatt dass man
> mit coolen Käppis, Accessoires o.ä. durch die Gegend rennt. Aber das
> ist jetzt schon wieder hart an der Spekulationsgrenze.

Ich bin ja eher so der ruhige Typ - aber was ich jetzt alleine schon diesen Sommer von der Terasse aus \"mitbekommen\" habe ist schon übel. Da beschimpfen sich die Nachbarn aufs übelste inkl. \"Ich rufe jetzt die Polizei - ihre Kinder sind zu laut!!\" - \"Machs doch - ich war schon auf dem Amt - die dürfen bis 19h im Garten spielen!\" - \"Ich komm gleich rüber!!!\"... und das in einem aggressiven Ton, dass man echt ab und zu mal \"rüberguckt\", ob noch alles beim Rechten ist, oder ob die sich schon verklopfen... oO
War in meiner früheren Mietwohnung aber auch schon so. Vielleicht sinds auch nur die Schwaben, die da gerne mal ihr \"südländisches Temperament\" zeigen...  ;-)

> Wir bedanken uns an dieser Stelle für Ihre Aufmerksamkeit, und schalten
> Sie nächste Woche wieder \'rein, wenn es heißt: Sind Bahnfahrer wirklich die
> besseren Verkehrsteilnehmer?


Erinnert mich jetzt ein bisschen an den \"7. Sinn\".  ;-)

Gruß,
Marc

 

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