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Nachricht aus dem Archiv

Timbatuku schrieb am 25.October.2018, 16:21:48 in der Kategorie nt.netz-treff

Dämliche Verkäuferin

@Mapa

Zunächst wünsche ich dir viel Kraft bei der Bewältigung deiner echten Probleme. Ich hoffe, es wird alles einigermaßen gut ausgehen.

Zum Thema:

> Ich finde diesen Thread jedenfalls sehr interessant und, ja auch amüsant.

Stimmt.  :-)

> Zumindest bis Vorhin. Jetzt scheint es gerade ein wenig aus dem Ruder zu laufen.

Ich hoffe nicht, dass ich der Anlass dafür bin weil ich mich angesichts des Tonfalls des Nutzers "neanderix" zu einer spitzeren Ausdrucksweise provozieren ließ.

> Mit der Frage, darf ich, nur weil ich dafür bezahle, vom Dienstleister dieses und jenes verlangen?

Wer gilt denn als Dienstleister? Aus meiner Sicht ist es der Gewerbetreibende. Die Angestellten sind Beschäftigte des Dienstleisters, treten aber nicht eigenständig als Dienstleister auf. Diese Unterscheidung ist schon extrem wichtig bei der Beurteilung der Frage, was man darf und was nicht. Als Kunde gehe ich mit den Angestellten des Händlers keinerlei Rechtsgeschäft ein, folglich kann sich aus diesem Verhältnis auch kein wie immer gearteter Anspruch ableiten.

Hingegen ist die Frage, was der Kunde vom Dienstleister, also dem Gewerbetreibenden, verlangen kann, schnell beantwortet: Nichts! Es ist vielmehr so, dass der Dienstleister ein Angebot macht und der Kunde es annimmt oder nicht. Dieses Angebot umfasst z.B. die Warenauswahl und Preise, aber auch solche Dinge wie Öffnungszeiten, etc. Natürlich hat der Kunde Erwartungen, das ja, aber einen Rechtsanspruch auf irgendein Angebot hat er nicht. Wenn das Angebot des Dienstleisters nicht den Erwartungen des Kunden entspricht bzw. das Angebot eines anderen Dienstleisters viel besser ist, dann nehmen die Kunden das Angebot nicht an, d.h. sie bleiben weg. So einfach ist das!

> Da ist die Überlegung, was bedeutet bis zur letzten Sekunde die Öffnungszeiten auskosten.
> bedeutet das jetzt ich husche in der letzten Minute noch rein und dreh dann noch gemütlich
> meine Runde. Mir völlig gleichgültig ob die Verkäufer/in die überzogenen Zeit die meinetwegen
> entsteht bezahlt bekommt oder nicht.
> Oder dreh ich gemütlich meine Runde und sehe zu das ich meinen Einkauf pünktlich zum
> Feierabend bezahlt und in der Tasche habe?
> Rein menschlich(ja, der Mensch ist so) ist die Reaktion der ersten Situation. Wesentlich
> charmanter seinen Mitmenschen gegenüber wäre die Zweite

Persönlich fände ich es noch charmanter, wenn du deiner Überlegung noch eine weitere Differenzierung hinzufügst. Nämlich die Differenzierung zwischen dem Kunden, der es aus irgendwelchen vielleicht sehr nachvollziehbaren Gründen nicht eher geschafft hat und dem Kunden, der aus lauter Boshaftigkeit bis kurz vor Ladenschluss wartet um die Angestellten zu ärgern. Beim Lesen mancher Beiträge hier entsteht bei mir etwas der Eindruck, die späten Kunden gehören ausnahmslos der zweiten Kategorie an. Das ist bestimmt nicht so.

> Der Kernpunkt lautet also: Muss ich auf mein Recht bestehen nur weil ich im Recht bin wohl
> wissend das ich jemand anderen damit nicht unbedingt etwas Gutes tu?

Wie schon gesagt, es gibt aus meiner Sicht kein "Recht". Es gibt ein Angebot. Das kann ich annehmen oder ablehnen. Die Frage sollte also lauten: Soll ich das Angebot eines Dienstleistungsunternehmens ablehnen, weil dessen Interessen und die Interessen seiner Beschäftigten nicht konform sind? Das Angebot und das Interesse des Dienstleisters ist, dass ich noch hereinkomme und einkaufe. Sonst wäre die Tür zu. Das Interesse des Angestellten ist hingegen, dass ich das Angebot ablehne, damit er eher aufräumen und Feierabend machen kann. Es reduziert sich folglich auf die Entscheidung, solidarisiere ich mich mit dem Dienstleister oder mit dessen Angestellten. Nur darum geht es!

Du siehst es übrigens völlig richtig, dass es hierbei um einen Grundsatz geht. Mein Grundsatz ist, frische Ware gibt es früh morgens, deshalb ist das meine Zeit zum Einkaufen. ABER: Wenn ich spät abends meiner Frau und mir ein leckeres Abendessen zubereiten will und plötzlich feststellen muss, dass eine wesentliche Zutat leider nicht mehr zu verwenden ist, ohne diese das Rezept jedoch nicht taugt, also dringend Ersatz herbeigeschafft werden muss, dann sehe ich ehrlich gesagt keinen Grund, aus Solidarität mit den Angestellten auf mein Essen zu verzichten, auf das ich mich schon gefreut habe, sondern dann versuche ich selbstverständlich noch auf den letzten Drücker in den Laden zu kommen, um mir das zu beschaffen was ich brauche. Wenn das den Angestellten nicht gefällt, c'est la vie.
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