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Nachricht aus dem Archiv

baeuchlein schrieb am 15.March.2018, 01:54:49 in der Kategorie ot.politik

Meine Sicht auf diese Dinge sieht etwas anders aus...

> > > Essen wie
> > ein
> > > Hartzer, Spahn zeigt's auf!

>
>
>
> Die Warheit war schon immer unbequem.

Deswegen ist aber noch lange nicht alles Unbequeme auch gleich die Wahrheit.

> Von Hatz 4 kann man relativ bequem leben.

Da gibt's Leute, die rechnen da ganz andere Dinge aus. Und es klang seinerzeit glaubwürdig, als ich es las oder im Radio hörte.

> Ich selbst hab Zeiten durchgemacht, da musste ich mit deutlich (!!) weniger
> auskommen.

Genau, und die Neandertaler hatten nicht mal Geld. Also muss das, was man heute kriegt, ja auf jeden Fall ausreichen, oder?

Logik scheint mal wieder nicht deine Stärke zu sein.

> Das dürfte auch auf einen deutlichen Teil der Senioren zutreffen.
>
> Die haben deutlich weniger als 400€ /Monat für Lebenshaltung.

Ja und? Wenn Herr Hausdoc doch damit auskommt, muss es denen ja prächtig gehen, und sie müssen alle frohlocken. :hurra:

Komisch, merk' ich gar nix von. Wo frohlocken die nur alle so unsichtbar? :kratz:

> Klar ist aber leider auch, daß man schwer aus dem H4 Sumpf flüchten kann.
> Gings nach mir würde ich das etwas reformieren.
>
> Beispiel: Wer in der Pflege mithilft um z.b. Pflegebedürftige beim Essen zu
> unterstützen oder einfach nur essen verteilt oder diese Leute auch
> bespaßt um normale Pflegekräfte zu entlasten bekäme bei mir einen Bonus.
> Sowas kann JEDER machen. Dazu brauchts keinerlei Qualifikationen.

Versuch' mal, solche Leute zu "bespaßen". Diese "Freude" hatte ich schon des Öfteren, und andere Personen in meinem Bekanntenkreis auch. Das hält man je nach Zustand des alten oder pflegebedürftigen Menschen nicht lange durch. Das sage ich aus Erfahrung. Da hilft es nicht, dass man keine formale Qualifikation braucht.

Meine über 80 Jahre alte Oma z.B. randalierte mal nachts im Ort. Es brauchte fünf Personen (zwei Polizisten und drei zum Glück zufällig vorbei kommende Krankenpfleger), um sie festzuhalten. Und dabei hätte sie noch beinahe einem der Beamten ein Auge ausgestochen.

Dass bereits ganz normale, nicht der Demenz verdächtige Personen bisweilen ungeahnte Gefahren bedeuten, sieht man daran, dass vor einiger Zeit bei einem über 70 Jahre alten Verwandten drei Polizisten in die Wohnung kamen und einer davon dauernd seine Waffe in den Händen hielt. Das entsetzliche Vergehen des nicht als gewalttätig bekannten Mannes (der 70jährige, nicht der Polizist): Er hatte beim Ausparken ein Fahrzeug beschädigt und war ohne Meldung an die Polizei weggefahren. Formell eine Fahrerflucht, aber ganz offensichtlich rechneten die Beamten damit, dass der Rentner gefährlich sein konnte. Was soll da erst einer in einem Altenheim voller alter und teilweise dementer Senioren annehmen?

Zugegeben: Derartig gewalttätige Senioren sind zum Glück wirklich recht selten. Doch es zeigt, dass selbst Pflege oder Hilfe dabei nicht so easy-peasy läuft, wie manche es darstellen. Renn' beispielsweise mal 'nem verwirrten, aber äußerst flotten Senioren bei 25-30°C Temperatur 40-60 min lang hinterher! Den Spaß hatte ich auch schon mal. Hilfe holen war nicht drin, ein Handy hatte ich nicht, und anhalten und jemanden zur Hilfe irgendwie herbeiholen, das ging auch nicht. Ich brauchte allein schon 20 Minuten, um auf Rufweite an den wegflitzenden alten Menschen 'ran zu kommen. Und dann musste ich einen dementen Geist mit Argumenten zur Umkehr bzw. einem alternativen Kurs überreden. Udn kurz vor Erreichen des Ziels (Altenheim) drehte die Person dann um und rannte den ganzen Weg wieder zurück...

Ansonsten: Auch abseits von gewalttätigen Senioren sind solche Tätigkeiten z.T. sehr belastend und können oft nicht dauerhaft von jedem X-beliebigen geleistet werden. Die Essensausgabe vielleicht schon, aber je mehr Betreuung die alten Menschen brauchen, desto schwerer wird es bisweilen. Und wenn die älteren Leute dann noch Sachverhalte, die auch die Pflegenden betreffen, falsch darstellen, wird es noch "lustiger" für die Pflegenden.

Nein, so einfach sehe ich das alles nicht.

Der Ansatz, den finanziell Bedürftigen (nicht nur bei Hartz IV) Möglichkeiten zum 'Rauskommen aus der Klemme zu geben, finde ich richtig. Aber das ist IMHO wesentlich schwieriger als viele Leute denken. "Sowas kann JEDER machen" ist fast immer dummes Gerede. Und davon abgesehen kostet auch das eben den Staatsapparat mehr Geld, als wenn man den "Hartzern" eben nur das Mindeste gibt und mehr nicht.

Wieviel man wohl an Geld 'reinholen könnte, wenn man es nicht maroden Banken und anderen Unternehmen in den Rachen werfen würde? Ach ja, die sind ja systemrelevant. Zum Glück sind es die Arbeitslosen nicht...
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