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baeuchlein schrieb am 09.July.2017, 19:05:44 in der Kategorie ot.politik

"Auge um Auge..."

> Dieser bedauernswerte Demonstrant, der das Gute wollte und dafür zum Opfer
> wurde, tut mir auch heute noch leid, denn Stuttgart 21 wird fleißig
> weitergebaut - wovon ich mich im Abstand von wenigen Wochen bei Bahnfahrten
> nach Stuttgart und zurück selbst überzeugen kann.

Diese Antwort ist unlogisch. Das Wort "denn" bedeutet in diesem Kontext ja, dass dieser Mann dir nicht leid tun würde, wenn Stuttgart 21 nicht weitergebaut würde. Darin kann ich keinen Sinn erkennen.

> > [...] Das beträfe dann halt auch
> Bewohner
> > Hamburgs, wenn die so doof sind, in Hamburg wohnen zu bleiben, anstatt
> bei
> > "sowas" auf eigene Kosten die Stadt zu verlassen.
>
> Flucht ist keine Lösung - das sieht man ja aus unserer Warte seit 2 Jahren
> besonders bestürzend.

Für die Flüchtlinge ist es u.U. schon eine Lösung. Bestimmt ist es für diejenigen, die z.B. vor dem für sie nicht beherrschbaren Krieg in Syrien fliehen, eine Lösung ihrer persönlichen Bedrohungslage. Ob es für Wirtschaftsflüchtlinge auch so ist, ist eine andere Frage. Und für die Probleme in fremden Ländern ist es sicher keine Lösung. Doch diejenigen, die da flüchten, haben in den meisten Fällen gar keine reelle Chance, die eigentlichen Probleme zu lösen. Leider gilt das auch für potenzielle "Hamburg-Flüchtlinge", die den Folgen der Gewaltausbrüche dort entkommen möchten.

> Ich erinnere mich noch lebhaft an den Streit um die "Einkesselung" von
> Demogruppen in den 68ern: Die Gewaltbereiten waren gelackmeiert
> ("repräsentative Verhaftung überführter oder verdächtiger Rädelsführer"),
> passive Mitläufer beleidigt ("... habe nichts gemacht!") und die Polizei
> düpiert ("Freiheitsberaubung"). Aber der Bevölkerung wurden größere Schäden
> an Leib und Gut, Gesundheit und Leben erspart.

Die Frage ist, wie hoch der Preis für alle Beteiligten ist: Für die unbeteiligten Bewohner in Hamburg, für die sich korrekt verhaltenden Demonstranten und Polizisten sowie auch diejenigen auf beiden Seiten, die sich nicht korrekt verhalten haben. Brauchen "wir" erst wieder Tote wie 2001 in Genua, oder könnten "wir" vielleicht mal vorher anfangen, ernsthaft über das Problem nachzudenken?

> *) Nein, ich bin nicht "bibelfest", aber dank Internet und Google finde ich
> immer wieder Bezüge zur Gegenwart. Leider sind bekanntlich die kirchlichen
> Rituale im Gegensatz zu der genialen Philosophie der Bibel (AT & NT)
> einfach nicht mehr zeitgemäß, da seit dem Mittelalter nur wenige "Updates"
> durchgeführt wurden.

Mit der "genialen Philosophie" wär' ich mal vorsichtig. Ich bin mal über einen Abschnitt in der Geschichte um Moses und "sein" Volk gestolpert, in dem Gott seinem auserwählten Volk ungefähr Folgendes mitteilt: "Da unten liegt eine fruchtbare Gegend. Leben nur leider die XYZ [ich weiß nicht mehr, wie das nicht so gebenedeite Volk hieß] drin. Die müsst ihr halt loswerden..." Also: Macht sie platt! Ich mein' sogar, man dürfe die Frauen "verschonen", die konnte man ja noch schwängern, und die Kinder könnte man auch dem eigenen Volk zurechnen. Die Männer hingegen... tja, gehören halt leider dem falschen Volk an. Pech gehabt.

Die Bibel sollte man durchaus kritisch lesen. Wer gläubig ist und sie als das Wort Gottes ansieht, möge dabei bedenken, dass nicht Gott es aufgeschrieben hat, sondern Menschen. Die neigen dazu, mit und ohne Absicht Fehler zu machen.
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