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Nachricht aus dem Archiv

zack schrieb am 24.June.2017, 22:01:43 in der Kategorie ot.haushalt

Zur Sicherheitsanalyse von Geräten und Produkten ...

> muss man jetzt evtl. seinen Whirlpool-Kühlschrank mit Gefrierfächern
> austauschen?
>
Wenn man das Brandrisiko auf absolut NULL senken will, sollte man das unbedingt tun!  :smoke:

(Der Zigi-Smiley war jetzt ehrlich nicht geplant beim Nachdenken über Antwort!)

Ein Dekostein oder eine Pflanze wären hier sichere Alternativen.

Ernsthaft: Gegen WAS austauschen? Ich las Tage vor dem Unglück über Brandgefahr Haushaltsgeräte und dass auch "bessere" Markengeräte davon betroffen sind. Insbesondere Wäschetrockner. Verstopftes Flusensieb oder falsche Beladung - ganz klar schuld des Anwenders? Ganz, ganz falsch gedacht nach ProdSG und ProdHaftG!!!!

Der Hersteller muss es absichern und dabei passieren auch Fehler.

Ein elektrisches Gerät kann abfackeln. Und wenn es unwahrscheinlicher als ein Lottogewinn ist - man möchte natürlich den Lottogewinn.

Auch eine wohl bedachte Sicherheitsanalyse hat Kurzschlüsse.

Ich nehme hier einfach mal die FMEA.

https://de.wikipedia.org/wiki/FMEA

Kurzgefasst bewertet man hier:

Schwere des Fehleres mit 1-10 (1 nicht schlimm, 10 tot oder schwer verletzt)
Auftretenswahrscheinlichkeit mit 1-10 (1 extrem unwahrscheinlich, 10 quasi immer)

Entdeckungswahrscheinlichkeit (Rechtzeitige!) mit 1-10 (1 findet man immer vorher, 10 praktisch nie)

Das ergibt 3 Zahlen zwischen 1 und 10, deren Produkt nicht größer als 100 sein sollte und möglichst deutlich kleiner.


Ein von mir gefundenes Paradoxon ist der Blitz aus heiterem (gering bewölktem) Himmel. Es gibt ihn, Foto auch in den letzten Jahren von einem Fußballspiel. Häh - was? Genau, Blitz aus heiterem Himmel. Selten, aber kommt vor.

Die Schwere ist 10. Unstrittig, oder?

Die Auftretenswahrscheinlichkeit ist klein, Null kennt die FMEA nicht, also 1.

Die (rechtzeitige) Entdeckungswahrscheinlichkeit? Ja misti, da geht gar nichts. Also eine 10.

Die Folge als Produkt ist 10 x 1 x 10 = 100.

Das ist schlecht. Die Gegenmaßnahmen sind mau. Erkennungsmaßnahmen? Vermeidungsmaßnahmen? Nee.

Also dürfte man nicht mehr vor die Tür gehen.

Bei einem Kühlgerät wäre die Schwere des Fehlers (so denn die Ermittlungen und Berichte stimmen, P = 0) bei diesem Unglück eine 10. Unstrittig, oder?

Die Auftretenswahrscheinlichkeit - wir kennen sie nicht. Sie ist mindestens 1. Null gibbet in der FMEA ja nich.

Die Entdeckungswahrscheinlichkeit. Das Gerät riecht verschmort, kühlt nicht richtig oder die Sicherung fliegt. Tja. Was geben wir hier? Keine 10 und wir sind einigermaßen sicher.

Sind wir aber ehrlich: Was ein elektrisches Gerät während Abwesenheit oder Schlaf macht - wir merken und/oder wissen es nicht. Wie auch?

In der Praxis ist beim Wäschetrockner das Restrisiko der Benutzer. Das könnte man besser absichern, muss man aber bislang nicht gesetzlich. Ist aber auch schwierig, was der DAU alles machen kann. Das Kühlgerät hingegen ist vom Risiko her besser berechenbar. Es hat eine Thermosicherung (hoffe ich doch!) und bei kritischen Temperaturen wird es nicht gefahren.

Nach der Mathematik, in diesem Falle tatsächlich der Mutter aller Naturwissenschaften, sollte man also weder elektrische Geräte im Haushalt haben noch Lottospielen.

Betrachte ich Gesetze und Normen und deren Umsetzung in Unternehmen, so muss ich aber doch sagen: Lotto ist das fairere und sichere Spiel. Der Faktor Mensch macht nur den Spielschein.

Beim elektromechanischen Produkt ist das anders. Die Regeln machen Physik und Chemie. Gott lenkt (oder die Natur und deren Gesetze) und der Mensch - fährt es an die Wand!  :rotfl2:

HG
Frank
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