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baeuchlein schrieb am 17.April.2017, 00:00:21 in der Kategorie ot.politik

Die Demokratie und ihre Probleme auch hierzulande

> > Hätte man drüber geschwiegen, dann hätten
> > Erdogan-Anhänger und Ditib-Mitglieder hierzulande völlig unbemerkt die
> > Referendums-Wahlberechtigten ausspionieren und ggf. unter Druck setzen
> > können. Wer weiß, wie es dann ausgegangen wäre?
>
> hmm was die Ditib-Mitglieder abgeht bin ich bei der Begeisterung eher
> verhalten.
> Wenn ich nicht irre, haben die doch wahlberechtigte Frauen aus dem
> jeweiligen Gemeinden in Sammeltaxis zu den Wahllokalen gefahren. Ob die
> Damen da dann noch so frei weg ein Nein hätten wählen dürfen wäre zu
> hinterfragen.

Über diese Aktion habe ich nun nichts gehört (ich höre aber auch nicht stündlich Nachrichten), wohl aber von "Spionage"-Vorwürfen an einige Ditib-Mitglieder. So oder so, es sieht so aus, als wären diese Leute zur Unterdrückung, Überwachung und Manipulation anderer Menschen eingesetzt worden, und das in größerem Umfang. Dann muss man auch drüber berichten, sonst läuft das weiter so, und keiner kriegt's mit. Siehe wieder mal Edward Snowden.

> > Ich persönlich glaube, dass man eine längere Reportage rund um den
> > Themenkreis zur besten Sendezeit im Fernsehen hätte unterbringen sollen.
>
> Und du glaubst wirklich ein jeder besonders die die es nötig hätten würden
> sich diesen dann auch anschauen?

Das hat man bei solchen Sachen nie, außer wenn man die Leute mit Gewalt dazu zwingt. Wurde nach dem Krieg mit der deutschen Bevölkerung und den KZ's so gemacht, soweit ich weiß, und halte ich in so einem extremen Fall auch für gerechtfertigt.

Aber eine möglichst unparteiische Berichterstattung wäre noch am Ehesten geeignet, dem Geist einer Demokratie zu entsprechen. Hierzulande hingegen gab es eher einseitige Berichte "gegen Erdogan" und die Diskussion um Auftrittsverbote türkischer Politiker. Da kann man dann meiner Meinung nach berechtigterweise darauf hinweisen, dass damit die Freiheit der öffentlichen Meinungsäußerung eingeschränkt ist und sich fragen, ob das das richtige Mittel ist. Letzteres kann ich auch nicht genau sagen.

Und bestimmt hilft es nicht, immer nur mit dem Finger auf Erdogan zu zeigen und "Böse! Böse! Böse! Böser Sultan, du!" zu sagen. Da muss man immer auch sagen, warum. Und das geht z.T. nicht in fünf Sätzchen.

Entweder, man versucht, die Leute mit Argumenten zu überzeugen, oder man kann die Demokratie gleich auf den Müll schmeißen bzw. bei der "gelenkten Demokratie", welche Russland nachgesagt wird, mit einsteigen.
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