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Nachricht aus dem Archiv

baeuchlein schrieb am 16.April.2017, 20:16:37 in der Kategorie ot.politik

Die Demokratie und ihre Probleme auch hierzulande

Hallo MaPa!

> > Ich befürchte der Holzkopf vom Bosporus wird sich das schon wieder
> > hindrehen wie er es gern hätte. :crying:
>
> Ich meine doch das es Wahlbeobachter gab.

Na ja, ob die alle denkbaren Möglichkeiten, das Wahlergebnis zu beeinflussen (womit nicht zwangsweise eine Manipulation gemeint sein muss), ausschließen können?

So oder so, ich als Deutscher kann eh nix dran ändern, was dabei 'rumkommt. Außerdem haben wir hier in Deutschland ein ähnliches Problem mit der AfD: Die versuchen auch, mit demokratischen Mitteln an der Demokratie herumzusägen. Genau das wirft man ja auch Erdogan vor. So richtig was gegen die AfD kriegen aber auch unsere Volksparteien nicht hin. Da aber müssten sie eigentlich schon lange mal in die Gänge gekommen sein und nicht immer nur auf "den Bürger" und "den Wähler" zeigen.

Und um das Thema "Lästern" schon mal aufzugreifen: Bei Hausdoc habe ich auch den Eindruck, dass er sich Dinge öfter so hindreht, wie sie ihm in den Kram passen. :devil:

> > das das Volk überhaupt
> gefragt wird finde ich, ist etwas das ich in Deutschland immer wieder mal
> sehr vermisse.
> Hier wird immer schön von den innerpolitischen Dingen abgelenkt indem man
> die Empörung des deutschen Volkes auf jemand/etwas anderes lenkt und Zack
> da ist sie die Maut.

Ja, diese Sauerei ist hierzulande sehr verbreitet. Ich vermute sogar, das ist einer der Gründe, weswegen Gabriel (SPD) inzwischen bei vielen Leuten unten durch ist. Bei TTIP hat er die 180°-Wende seiner Meinung nicht mit genügend ablenkendem Beiwerk hingekriegt. Das hat selbst Madame Merkel damals mit der Kehrtwende bei der Atomkraft anläßlich von Fukushima "besser" hingekriegt. Noch schlimmer sind nur die Leute, die meinen, immer noch dem preußischen Innenminister Gustav von Rochow (1792-1847) folgen zu müssen, der da sagte: "Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen." (Wobei das schon fast von Tommy DieMisere stammen könnte...)

Ich glaube aber, auch all' das fliegt den Politikern jetzt immer öfter um die Ohren. Da muss man sich dann auch nicht mehr über die bösen, politik(er)verdrossenen Leute wundern, egal ob die dann gar nicht mehr wählen gehen oder ihr Kreuzchen bei einer aktuellen "Protestpartei" (derzeit dürfte das oft die AfD, mein politischer Lieblingsfeind, sein) machen. Das ist eben auch Teil der Demokratie, genau wie jene Befragung, die da gerade in der Türkei läuft.

An unserem Wahlsystem hierzulande stört mich z.B., dass es gar nicht die Möglichkeit bietet, dass man sagt: "Ich will zwar wählen gehen, aber unter den 'Angeboten' finde ich nichts, was ich gutheiße, darum wähle ich 'Nichts davon'." Würde man hierzulande mal sowas zusätzlich auf dem Stimmzettel einrichten, dann wäre, glaube ich, einiges Aufsehen vorprogrammiert. Natürlich müsste man dann auch all die schönen Diagramme nach so einer Wahl mal mitsamt jenen "Nichtswählern" aufziehen. Wenn dann, wie einige Leute annehmen, die Zustimmung für die "gewählte" Regierung dann weniger als ein Viertel aller Wählerstimmen ergeben würde und somit jeder sehen könnte, wie viele Leute sich mit den großen Parteien nicht mehr anfreunden können - ich glaub', dann würd's aber rappeln im Karton!

Ich weiß, mein Vorschlag hätte so einige Probleme und Nachteile, dennoch wünschte ich, er würde mal umgesetzt. Das Ergebnis würde vermutlich schon zu einigem Nachdenken anregen. Und ein Wegdiskutieren der Leute, die einen ungültigen Stimmzettel abgeben oder die gar so böse sind, eine Protestpartei zu wählen, das wäre dann auch nicht mehr so einfach.

Jaja, soviel zu unserer hochheiligen und segensreichen Demokratie in den tollen Ländern westlicher Prägung. :-|

> Weiß du warum der Mensch so gern lästert! Es lenkt von den eigenen
> Problemen ab.

Ich hab' eher den Eindruck, dass es ein Ventil ist, über das man noch einigermaßen gesittet Unmut ablassen kann. Darum glaube ich auch, dass es für ein gesundes Zusammenleben notwendig ist, dass man in gewissem Maße hinter dem Rücken einiger Personen über selbige redet. Und das unbeobachtet, was in Zeiten zunehmender Überwachung und Überwachungsmöglichkeiten nicht nur von staatlicher Seite aus immer wichtiger wird.

Schönen Ostergruß vom kleinen Bauch! :waving:
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