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#411003 Na ja, die kochen auch nur mit Wasser. (pc.linux)

verfaßt von baeuchlein, 16.04.2017, 16:45:19

> > [...] Anscheinend kann man dieses Problem auch
> > anders in den Griff kriegen.
>
> Einer Arbeitskollegin ist vor drei wochen das W10-Update mitten in einer
> Schulung in eine Demonstration reingegrätscht - nein, sie hatte keine
> Chance, das Update zu verschieben, diese Option wurde gar nicht erst
> angeboten.
> Nun, reingerätschen in einer Mitarbeiterschulung ist eine Sache - richtig
> böd wird das, wenn es bei einer Präsentation vor den Firmenpräsidenten
> passiert ...

Das kann auch das Update-Programm nicht unterscheiden. Es müsste stattdessen halt so geschrieben sein, dass es nicht "entmündigend" vorgeht und alles besser weiß (bzw. zu glauben weiß) als der Benutzer. Ich dachte wirklich, da hätte sich MS inzwischen mal was Vernünftigeres ausgedacht. Aber es scheint leider auch anderenorts rund um IT und Sicherheit derzeit beliebt zu sein, den Benutzer als dummdreisten Volldeppen hinzustellen, der nicht mal alleine auf's Klo gehen kann, und deswegen muss man alles ohne dessen Einwilligung oder gar Informierung unternehmen.

> [....] schliesslich weisst du [Microsoft], was zu jeder Zeit für uns am besten ist...

Eben. (Dieses Wort ist natürlich ironisch gemeint.)

> > "Fakt 2": Windows wird mit der Zeit immer langsamer. Nun ja, da ist zwar
> > schon etwas dran, aber erstens kann man auch beim Windows diesem Vorgang
> > etwas entgegen setzen, und zweitens lässt sich ein alternder Rechner
> auch
> > nicht ewig mit den neuesten Linuxen für alle möglichen Aufgaben
> benutzen.
>
> Missverständnis: dort ist gemeint, dass dasselbe installierte Windows über
> die Jahre immer langsamer wird.
> Irgendwann hilft dagegen nur noch eines: neu aufsetzen.

Hm, ja, da bin ich während der Antwort irgendwie geistig abgeglitten. Gemeint war mit "man kann dem was entgegen setzen": Man sollte möglichst bald nach der Installation eines Windows' ein komplettes Backup (z.B. in Form eines Partitions- bzw. Dateisystem-Images) machen. Dann hat man ein "jungfräuliches" System. Und das sollte man "für alle Ewigkeit" aufheben. Genauso wichtige "Meilensteine" bei der weiteren Nutzung des Systems, v.a. nach der Installation neuer Hardware. Kombiniert man das mit einer sinnvollen Datei-Backup-Strategie, dann kann man spätestens dann, wenn das System wegen zuviel "Vermüllung" lahmt, das alte Image zurückholen, seitdem neu gekaufte Software installieren und dann die "gebackuppten" Dateien zurück holen, um in vielen Fällen wieder ein vernünftig funktionierendes System zu haben. Der Effekt ist ähnlich wie bei einer kompletten Neuinstallation des Betriebssystems, nur geht es so etwas schneller, weil man nicht jene 4711 Einstellungen, die man kurz nach der Erstinstallation dann macht ("Dateiendungen anzeigen" usw.), erneut machen muss.

Das mit dem "alternden Rechner unter Linux" bezog sich dann hingegen schon darauf, dass irgendwann ein steinalter Rechner halt nicht mehr genug Ressourcen hat, um Linux bzw. bestimmte Programme darunter laufen zu lassen. Dazu komm' ich gleich noch...

> Das ist mir bislang bei linux noch nicht untergekommen.

Das stimmt allerdings. Das kam irgendwie mit Windows auf; damals(TM) unter MS-DOS gab es das nicht. Dort hatte ja auch der Benutzer notgedrungen viel mehr Kontrolle über die Installation von neuem Kram, weil er sie fast komplett alleine machen musste. Was allerdings z.T. auch vorsintflutlich war.

Dennoch, ein Linux "altert" in dieser Hinsicht besser, das stimmt. Dafür allerdings muss man in andere Dinge Zeit investieren als in die oben beschriebenen Backups. Die Linux-Welt "funktioniert" halt oft anders als das Microsoft'sche "Fensterln". Man kann sich nun darüber streiten, was von diesen Alternativen dann sinnvoller ist - und dabei muss man den Kenntnisstand der Leute sowie die gedachten Einsatzmöglichkeiten des angedachten OS' berücksichtigen.

> > Mein "Zweitrechner" ist aufgrund des Ablebens mehrerer älterer PCs nun
> ein
> > alter Sack aus dem Jahr 2001, und der ist auch unter modernen
> > Linux-Varianten nicht mehr für's Surfen im Internet oder auch nur das
> > Benutzen von Office geeignet. Er ist dafür zu lahm und hat zuwenig RAM.
> > Lässt sich auch bei dem alten Kasten nicht mehr ändern. Immerhin, andere
> > Aufgaben (z.B. Tonaufnahmen und Soundbearbeitung) kann er noch erledigen
> > und dank des Linux' auch die Ergebnisse mit dem Win7-Rechner im anderen
> > Zimmer austauschen, aber Wunder kann man von so einem alten Rechner auch
> > nicht mehr erwarten.
>
> Eine Distri wie Debian würde ich auf so einer kiste auch nicht installieren
> wollen.

Weswegen nicht?

> Aber mit einem Edubuntu oder mit Xubuntu würde ich es schon
> versuchen

Ubuntu & Co. basieren auf Debian. Warum soll ich es damit versuchen?

Ubuntu habe ich übrigens vor längerer Zeit mal ausprobiert, aber es hatte dann erwartungsgemäß dieselben Fehler und Probleme wie das Debian, was darunter saß. Dann bringt's mir aber nix.

Außerdem ist das Hauptproblem der alten Kiste, dass sie nur 256 MB RAM drin hat und aus verschiedenen Gründen auch nicht mehr kriegen kann/wird. Das ist z.B. bei Firefox dann das K.O. - der braucht auf dem alten Sack von Rechner ca. eine Minute, bis er Eingaben entgegennimmt. Is' halt so. Ein Nur-Text-Browser namens Lynx funktioniert hingegen gut auf der Kiste, nur ist mit "nur Text" eine heutige Internet-Seite halt kaum noch darstellbar.

Aber das muss der alte Rechner ja auch gar nicht alles können. Er muss seine Laufwerke über Netzwerk zur Verfügung stellen, was ja auch ohne grafische Oberfläche prima klappt, und er soll bestimmte andere Dinge machen, die ich teilweise auch unter Linux machen kann, teilweise funktionieren sie aus unbekannten Gründen nur unter uraltem Win9x. Was soll's, ist halt neben Linux auch noch ein derartiges steinaltes OS drauf - solange es nicht ins Internet geht, ist das kein allzu großes Problem.

> - und wenn alle Fäden reißen gibt es noch Slackware oder Gentoo
:D

Slackware habe ich mir nie angesehen. Gentoo wiederum... war das nicht jenes Linux, was die gesamte Software neu kompiliert? Auch das geht wegen der mickrigen RAM-Ausstattung nicht besonders schnell, wie ich bei Kernel-Kompilierungen (verglichen mit ähnlich ausgestatteten, aber RAM-mäßig verwöhnteren PCs) sehe. Und größere Auslagerungspartitionen helfen da leider auch nicht besonders. Ist halt so.

> Hier dann sogar die drastische Variante: selbstkompilierter Kernel - in dem
> nur das drin steckt, was wirklich nötig ist.
> Und auf einmal empfindet man so eine alte Kiste als "rasend schnell"

Nein. Genau das mache ich nämlich seit ca. 15 Jahren so. Da wird nix "rasend schnell", weil die "Bremsen" in meinem Falle woanders liegen. Immerhin, das Selbstkompilieren war bei mir sehr hilfreich. In mehreren Fällen der vergangenen Jahre, wo laut herumgeschrien wurde, dass Linux diese und jene Sicherheitslücke im Kernel hat, stellte ich dann fest, dass ich gar nicht betroffen bin, weil ich die entsprechenden Teile des Kernels mangels Bedarf gar nicht kompiliert hatte. Außerdem hat seltsamerweise noch keine Distribution jemals meine Soundkarten (die so ungewöhnlich nicht sind) von selber gefunden, da musste ich dann eben einen eigenen Kernel kompilieren. Und wenn man das Ganze noch so ausführt, dass man eine einmal zusammengestellte Kernel-Konfiguration sehr einfach für weitere Rechner anpassen kann, ist die Kompilierung für eine ganze Gruppe vom Rechnern auch sehr einfach.

Aber ein guter Kernel ist halt kein Allheilmittel für alles Mögliche. 15 Jahre alte Rechner sind nun mal für heutige Verhältnisse keine "Ferraris" mehr. Wenn Programme wie Firefox mehr RAM haben wollen, weil sie mehr Funktionen bekommen haben, dann kommt man da halt nicht mehr drumrum.

> > "Fakt 3" behauptet, bei Linux brauche man nicht so oft Hardware zu
> ersetzen
> > wie mit Windows. Ist ähnlich wie "Fakt 2", es stimmt nur bedingt und ist
> > irgendwann auch nicht mehr zu halten. Es ist allerdings wahr, dass man
> bei
> > Linux meistens noch etwas länger ein aktuelles Betriebssystem auf alter
> > Hardware laufen lassen kann, jedoch muss man bestimmte Funktionalität
> > irgendwann einfach weglassen. Sind RAM, Prozessor und Grafikkarte zu
> alt,
> > dann ist irgendwann kein vernünftiges Arbeiten mit der grafischen
> > Benutzeroberfläche mehr möglich.
>
> Hier kommt es darauf an, was du unter "der grafischen Oberfläche"
> verstehst? KDE? Gnome? diese beiden sind für einen altrechner zu "wuchtig",
> da gebe ich dir recht. Aber ein LibreOffice läuft auch unter XFCE...

Die Auswahl des Fenster-Managers ist natürlich wichtig. Auf den alten Säcken läuft bisher Fluxbox ganz vernünftig. Ein moderner Gnom :devil: auf jenem 15 Jahre alten Sack von Rechner hingegen braucht mehrere Minuten zum Starten, wie ich vor einigen Monaten feststellen musste. Ich hatte ihn aber auch gar nicht installieren wollen, das war ein Versehen.

LibreOffice hingegen ist selber so ein Spezialfall. Ich habe über viele Jahre hinweg eine Datei erstellt, die mittlerweile einen Text von mehreren hundert Seiten ergibt. Ein altes OpenOffice von ca. 2008-2010 kommt damit ganz gut klar und kann den Text innerhalb völlig akzeptabler Zeit (einige Minuten auf einem 20 Jahre alten Rechner, ca. 1 min auf einem halbwegs aktuellen Notebook von 2012) öffnen. Ein modernes LibreOffice unter Linux hingegen kriegt das auf dem 15 Jahre alten Sack gar nicht hin, sondern kackt nach 1-2 Stunden erfolglosem Versuchen ab. Auf jenem 2012er Notebook schafft LibreOffice das Öffnen des Textes nach einer bis anderthalb Stunden. Das ist völlig indiskutabel. Es ist aber auch anderen Leuten schon aufgefallen; anscheinend haben neuere LibreOffices ein Problem mit sehr großen Texten. Peinlicherweise schafft sogar das WordPad von Windows 98 SE das deutlich besser...

Ich halte das allerdings für eine Art Bug unter LibreOffice; kurze Texte kann es eh noch in vernünftiger Geschwindigkeit öffnen, selbst auf dem 15 Jahre alten Sack von Rechner. Dennoch, das hilft mir auch nicht weiter - diesen Text kann ich bisher nur unter Windows noch sinnvoll weiter bearbeiten.

> > Man kann Linux dann zwar noch in einem nur
> > mit Text arbeitenden Anzeigemodus benutzen, aber Grafikbearbeitung z.B.
> ist
> > dann erledigt auf dem alten Hündchen. Mein "alter Sack" bewegt sich
> > allmählich in diese Richtung; selbst Textverarbeitung mit Libre Office
> ist
> > auf dem Ding kaum noch sinnvoll möglich.
>
> Aber mit LaTeX *g,d &r*

Schon, aber das ist wesentlich schwieriger zu bedienen, weil man ja erst mal lernen muss, wie man seinen Text "programmiert". In Zeiten, als man kaum grafische Oberflächen hatte, war Donald E. Knuths TeX sicher was ganz Tolles, aber heutzutage ist es in seiner ursprünglichen (grauenvollen) Art gar nicht mehr vernünftig anwendbar, und selbst mit dem LaTeX-"Aufsatz" halte ich es nicht mehr für sinnvoll in Zeiten, in denen grafische Bedienoberflächen dank verbesserter Hardware kein Problem mehr darstellen.

> Äh ... das LiMux jetzt eingestampft wird, hat rein politische Gründe, keine
> sachlichen. [...]

Darüber höre/lese ich mal dieses, mal jenes. Ich vermute, dass die politischen Gründe ausschlaggebend waren, aber auch auf sachlicher Ebene Probleme vorlagen - die ich aber auch anders angegangen wäre. Ich nutze aus gutem Grund seit fast 20 Jahren Linux und Windows parallel, d.h. ich habe jeweils beide auf nahezu allen Rechnern "unter meiner Fuchtel" installiert. Wenn es dann mit einem der Systeme ein Problem gibt, was ich gerade nicht lösen kann, versuche ich es eben mit dem anderen. Das scheint man in München gar nicht erst versucht zu haben, wenn ich das richtig verstanden hab'. Stattdessen war wohl der Ansatz, dass man das mit dem Windows-Emulator Wine unter Linux angehen wollte.

Dass die verschiedenen OB's ganz andere Ideen bezüglich OS und dem "Drumherum" (sich abhängig machen von MS usw.) haben, ist meiner Ansicht zufolge nicht das einzige Problem hier.


> >Beispielsweise murkst die von mir benutzte
> > Distribution bei vielen sich bietenden Gelegenheiten sinnlos an
> > Installationen von Windows herum (z.B. durch unnötiges Herumfummeln an
> den
> > Partitionen von Windows), in den meisten Fällen sogar ohne jegliche
> > Rückmeldung an mich.
>
> Dann machst du was falsch bzw. hast was falsch eingestellt. Normalerweise
> fummeln Linux-Installationen nirgends dran rum, schon gar nichts
> selbständig und im Hintergrund.

Das lässt sich nicht einstellen. Das Partitionierungsprogramm bei der Installation macht das einfach und informiert mich nicht mal. Es steht auch nirgendwo, dass das überhaupt stattfindet. Und dass man das Partitionierungsschema umstellt, nur weil eine Swap-Partition formatiert wird, ist schlicht Schwachsinn. Da hat irgendwer kräftig Scheiße gebaut.

Dann wäre da noch das ntfs-3g-Gedöns, das ja mittlerweile für die NTFS-Partitionen zuständig ist. Da wird zwar behauptet, das wäre inzwischen kompatibel zu Windows' Art, mit NTFS umzugehen, aber das ist Geschwafel. Zunächst mal wird NTFS dadurch mit völlig anderen Grundeinstellungen gestartet als die NTFS-Behandlung unter Windows sie nutzt, auch wenn für jeden Blinden mit Krückstock erkennbar ist, dass die jeweilige NTFS-Partition ein Windows drauf installiert hat. Beispielsweise wird von Linux NTFS als "case sensitive" genutzt, von Windows seit mehr als 10 Jahren dagegen nicht. "Aber der POSIX-Standard...", labern die Leute dann. Jaja. Führt bei mir dann dazu, dass mit der Zeit alle Dateien in zwei- bis dreifacher Ausführung vorhanden sind, weil Linux sich dann auch dauernd wieder nach anderen Kriterien überlegt, wie denn nun die Groß-/Kleinschreibung einer Datei sein soll - über Netzwerk geht das nämlich dann anders als beim Arbeiten mit lokalem NTFS. :uuuh:

Macht tierischen Spaß, wenn man das merkt, weil ein Programm meldet: "Nein, die 1,3 GByte Daten kann ich leider nicht auf die CD schreiben, da passen nur 650 MB drauf..." :confused:

Es gibt zwar Kommandozeilen-Schalter für bessere "Windows-Kompatibilität", aber die habe ich ausprobiert - auch damit wird das Problem nur teilweise abgeschafft. Resultat: Ich muss weiterhin alle meine wichtigen Daten unter FAT32 speichern, weil Linux hier nicht in der Lage ist, systemübergreifend sinnvoll mit sowas umzugehen. Wegen des heiligen POSIX-Standards eben - super, der hilft uns zwar nicht, aber ganz toll, dass es ihn gibt und dass ein paar POSIX-Taliban ihn unbedingt und unter allen Umständen gegenüber einem funktionierenden Quasi-Standard durchsetzen müssen. (Und ein solches bescheuertes Verhalten kenne ich noch bei anderen Dingen unter Linux. Letzten Endes ist das Partitionierungs-Problem so ähnlich gelagert.)

> > Dass viele Leute speziell unter XP doch ein uneingeschränktes
> > Benutzerkonto benutzten, hat nicht damit zu tun, dass XP es nicht anders
> > erlauben würde, sondern damit, dass man es den Leuten nicht ausreichend
> > beigebracht hat, was das für Vorteile hat.
>
> Vorallem damit, dass "die leute" diese Trennung shclicht nicht wollen. Wenn
> ich Bekannten ein Windows mit getrenntem Anwender- und Adminkonto
> eingerichtet hab dann hiess es nach einiger zeit immer "kannst das nicht
> umstellen, ich will nicht immer wechseln müssen, wenn ich was installieren
> will" - meine Warnungen wurden immer in den wind geschlagen.

Unter XP war das z.T. auch wirklich sehr nervig. Ich hatte schon mal irgendwo eine XP-Installation, wo man sich komplett abmelden und als Admin neu anmelden musste, damit das Installieren irgendwelcher 08/15-Software ging. Nicht mal zeitgleich als gewöhnlicher Nutzer und Admin angemeldet sein half da - der gewöhnliche Nutzer musste sich abmelden, sonst gab's hinterher beim Zurück-Wechseln zum gewöhnlichen Nutzer z.B. keine Maus mehr. Irgendwas war da vermurkst.

Mit Vista wurde das allerdings deutlich besser, zumal da das Betriebssystem ggf. gleich selber sagte, "das & das geht ohne Admin-Rechte nicht - nenne mir jetzt ein Admin-Kennwort, dann mach' ich's!" Vista fragte nur etwas zu häufig nach. Win7 hat das IMHO dann gut verbessert, da stört es mich überhaupt nicht mehr.

Es hat aber bei mir auch gedauert, bis ich unter XP den Wechsel machte. Man war es halt seit Jahren gewohnt, dass man unter dem OS stets "alle Rechte" hatte. Das ändert man nicht mal eben so, nur weil irgendwo einer behauptet, das sei schlecht, und diese Behauptung oft nicht mit irgendwelchen Argumenten unterfütterte.

> Allerdings hab ich mich dann, wenn sie jammernd kamen weil sie sich was
> eingefangen hatten auch geweigert, das in Ordnung zu bringen.

Das geht so lange, bis die mal im selben LAN tätig sind wie du selber. Dann musst du was machen, v.a. wenn du nicht die Wahl hast, das LAN zu wechseln o.ä..

Es ist mir allerdings ansonsten immerhin gelungen, die Leute von gelegentlichen Backups zu überzeugen, und einige trennten sogar ansatzweise Daten und Betriebssystem. Sowas hilft zumindest ein Bißchen, wenn das System wodurch auch immer mal wieder geschrottet ist.

> > Außerdem fluche ich bei Linux deutlich öfter über die
> > "Berechtigungsscheiße". Dadurch, dass Zugriffsrechte unter Linux
> meistens
> > zunächst restriktiver gesetzt werden als unter Windows, und dadurch,
> dass
> > (meiner Meinung nach) weniger Mechanismen zum Erleichtern des Umgangs
> mit
> > diesen Problematiken unter Linux vorhanden sind, lässt Linux bei mir
> > deutlich häufiger irgendwas nicht zu, was vielleicht
> sicherheitstechnisch
> > problematisch sein kann, in der Realität aber die Benutzung unnötig
> > erschwert. [...]
> Darf
> > alles nur der Administrator. Spätestens beim USB-Scanner ist das einfach
> > nur noch Schwachsinn.
>
> Ebenso darf nur der Admin das optische Laufwerk oder eine ext. HDD
> benutzen.

Stimmt nicht mehr. Darf bei mir auch der 08/15-Benutzer. Für das optische Laufwerk hat die Distribution irgendwann mal die standardmäßig vergebenen Berechtigungen geändert, für einen USB-Stick (läuft vermutlich genauso ab wie bei 'ner externen HDD) musste ich in /etc/fstab etwas bezüglich der Berechtigungen einstellen.

Ist wesentlich bequemer so. Und wer eh schon physikalischen Zugriff auf den Rechner hat, den hält man mit Kinkerlitzchen wie "Admin-Zugang notwendig für XYZ" auch nicht mehr lange auf.

Nur: Wieso darf man Datenträger ohne viele Beschränkungen nutzen, aber einen Scanner nicht? Letzterer ist im Allgemeinen zum Anrichten von Schäden im System kaum geeignet, externe Datenquellen hingegen sehr gut.

Teilweise liegt's übrigens daran, dass man USB-Scanner im Betrieb anstecken und abziehen kann, wodurch dann in /dev/usb (o.ä.) irgendwelche Einträge für den Scanner hinzu kommen, und da sind standardmäßig eben nur Zugriffsrechte für "root" erlaubt. Eine Erklärung, wie man die standardmäßg vergebenen Rechte hier ändert, habe ich weder im Internet noch in man-pages etc. gefunden. Also muss man jedesmal "chmod ..." ausführen, wenn man den Scanner anschließt.

Dass es anders gehen muss, sieht man an USB-Sticks. Da stelle ich, wie gesagt, einmal eine mount-option in fstab ein, und dann geht das. Steht sogar in den man-pages drin. Warum nicht im anderen Fall?

Daher nenne ich diesen Fall "Berechtigungsscheiße" - es ist sinnlos und erwiesernermaßen unnötig, was da gemacht wird. Dasselbe in Grün bei Druckern, wo es mit dem Drucken über CUPS ganz ähnliche Probleme gibt. Wären die durch weniger restriktive Rechtevergabe in diesem Bereich weg, könnte vielleicht jemand die Tintenpatrone leerdrucken oder alle Seiten im Papierfach, aber mehr Schaden richtet so einer auch dann nicht an. Aber nööö, es ist ja ganz entsetzlich schlimm, wenn jeder Benutzer im LAN einen Drucker ohne 120 Rechteüberprüfungen nutzen könnte... :gaga:

> Fügst du alle user, die all das können sollen, einer entsprechenden
> Nutzergruppe hinzu, das wars.

Nur, wenn ich alle Nutzer zum Admin mache, geht es. Ansonsten solle es zwar theoretisch gehen, aber in der Praxis klappt's nicht. Es gibt auch keine Informationen darüber, wie man auch nur herauskriegen könnte, an welcher Stelle es dann "klemmt". Habe ich mit USB-Scannern und Drucken über Netzwerk mit CUPS schon wochenlang durchexerziert, da steht rein gar nix Brauchbares zu in der angeblich so tollen Dokumentation. Suchmaschinen im Internet fanden auch nichts, was letzten Endes weiterhalf.

Theoretisch eine gute Idee, das alles, aber in der Praxis eben bis zur Unbrauchbarkeit vermurkst.

> > Es ist wohl eher so, dass man für Probleme unter Linux nicht so viel
> > Unterstützung kriegt wie im Falle von Windows.
>
> Bekommst du sehr wohl. nahzu jedes PC-Forum hat heute einen Linux-Bereich.

Kann ich nicht bestätigen, sondern eher dementieren. Es gibt auch Menschen, die dazu nicht in Foren gehen, sondern lieber mit anderen Menschen direkt drüber reden. Das geht nämlich oft deutlich schneller als über Foren. Ich selber nutze zwar durchaus Foren und Suchmaschinen (welche auch Foren durchsuchen, nebenbei bemerkt), aber oft genug kommt dabei eben doch nix 'raus. Häufig fand ich sogar Leute mit demselben Problem, aber eine Lösung gab's da nicht.

Vermutlich liegt's u.a. (!) daran, dass Linux halt weniger verbreitet ist als Windows. Aber es ist meiner Erfahrung zufolge definitiv so, dass man mit (alltäglichen) Windows-Problemen viel schneller Hilfe findet als bei ähnlichen Dingen unter Linux.

> > Tja, unter Linux ist Thunderbird auch eines der bekanntesten
> > Mail-Programme. Outlook in welcher Form auch immer gibt's da zwar nicht
> > (außer per Windows-Emulator vielleicht), aber dafür auch nicht unendlich
> > viele Alternativen.
>
> ich frage mich nur, warum soviele auf Outlook geradzu "schwören". Outlook
> ist für mich bei weitem nicht da "Gelbe vom Ei" um das mal höflich
> auszudrücken, es kann dafür zu vieles nicht, was ein guter mailclient
> können sollte.

Ich selber benutze, wie ich in einem anderen Posting schrieb, auch lieber Thunderbird, denn der ist dann auf Linux und Windows weitgehend identisch handhabbar. Mit Outlook habe ich kaum Erfahrung, weil ich es nicht benutze und für meine Mail-Nutzung auch nicht brauche. Aber man kriegte es halt eine Zeit lang merhr oder minder stark auf's Auge gedrückt in der Windows-Welt, oder auch Outlook Express, was viele Leute für dasselbe wie Outlook halten. Und wenn "man" halt "dieses Outlook" nutzt, dann müssen das ja alle, oder so - so jedenfalls scheinen viele Windows-Nutzer zu denken. Ferner war ja bei diversen Windowsen "so'n Outlook" immer dabei, Thunderbird hingegen nicht.

Ich war zu Zeiten, in denen ich mit dem "Mailen" anfing, längst so weit, mir bei vielen Dingen in Ruhe zu überlegen, was ich denn will und welches Programm dafür wie gut geeignet ist. Da fand ich es normal, dass ich erst mal schaute, was es denn außer Outlook sonst noch so gab. Aber die Masse der PC-Nutzer geht da halt anders vor, auch weil sie ganz anders "zum PC kam". Für die war ein PC schon immer ein Gerät, mit dem man arbeiten sollte/wollte/musste. Für das Geschehen unter der Motorhaube interessierte sich niemand. Kann ich z.T. auch nachvollziehen, aber wir sind andererseits auch heute noch nicht so weit, dass man so ein Gerät ohne viel Nachdenken einsetzen kann.

Der verpönte Auto-Vergleich ist hier angebracht: Autos sind insgesamt so gut konstruiert und gelungen inzwischen, dass es dort einigermaßen funktioniert. Wenn man rote Warnlampen u.ä. nicht ignoriert, kann man das sehr komplexe Gerät namens Auto benutzen, ohne im Detail zu wissen, was unter der Motorhaube abgeht. Bei PCs hingegen und allem, was damit zusammen hängt, bewegen wir uns zwar allmählich auf diesen Zustand hin, aber es wird bestimmt noch mindestens 10 Jahre dauern, bis das mal ohne viel Hintergrundwissen durchgehend klappt.

Und bei Linux dauert es aus verschiedenen Gründen vermutlich noch etwas länger. Da geht's ohne Hintergrundwissen oft nicht, was ich nicht generell kritisiere. Erst, wenn es trotz Hintergrundwissen immer noch nicht klappt und man schon "riechen" kann, dass da jemand Mist gebaut hat, dann komme ich mit Kritik. Und wenn sich dann einige Leute taub stellen, den Netzer pauschal für alles verantwortlich machen oder nur jubilieren, wie geil dies & das ja bei ihnen funktioniert, dann lege ich auch die Freundlichkeit in meiner Kritik ab. Das ist dann nur noch arrogant und nix anderes - und nimmt in unserer Gesellschaft IMHO auch abseits der Computer wieder zu. Aber das ist jetzt ein anderes Thema, und dieses Posting ist wieder mal lang genug, um das nicht auch noch anzusprechen. :grins:

 

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