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Nachricht aus dem Archiv

baeuchlein schrieb am 04.April.2017, 00:27:21 in der Kategorie ot.kultur

Selbstkasteiung und das Drumherum

Hier habe ich gerade zufällig einen Artikel gefunden, der auch noch ganz gut zum Thema passt. Und es geht nur am Rande um Autos, soviel sei schon mal gesagt.

Ich selber habe mich von der Idee verabschiedet, ständig nur im vollen Bewusstsein der kompletten Schaden-Nutzen-Rechnung Dinge einzukaufen. Es hat einfach keinen Zweck mehr, ich würde allein schon mit dem Überprüfen einer zu kaufenden Ware mehrere Stunden lang herumrecherchieren (hab' ich mal gemacht, hat nicht viel genutzt), und das würde dann auch noch gewaltig viel Strom durch Suchmaschinen von Google und eine Art davorgeschalteten "Anonymisierer" verbraten. Die Hardware für die Internet-Suche herzustellen, hat außerdem vermutlich Rohstoffe im Umfang mehrerer Tonnen (!) Gewicht verbraucht (auch wenn einiges davon "nur" aus Wasser besteht, dass sauber in den Prozess 'rein ging und versifft wieder 'raus kam, also nicht gerade unwiderruflich verbraucht wurde). Kann ja mal einer versuchen, da das optimale Such- und -Kaufverhalten draus auszurechnen - viel Spaß dabei!

Also mache ich es lieber so, dass ich Firmen, von deren üblen Dingen ich weiß, umgehe, wenn ich weiß, Produkt X kommt von denen. Kauf' ich mir dann aber was, dann soll es möglichst lange funktionieren, was dazu führt, dass die Leute mich komisch bis spöttisch angucken, wenn ich insbesondere elektronische Geräte nicht wegen jedes Pipifaxes oder gar nur wegen des Alters wegwerfe. Solange ich ohne allzu viele "Verbiegungen" noch mit den Teilen machen kann, was ich will, reicht mir das. Wenn der Pups dann nicht in Dolby Surround und mit 3D-Abbild in Full-HD-TV (1080 non-interlaced oder wasweißichwas) in mein Wohnzimmerchen kommt, ist mir das furzegal. :-D

Ich habe natürlich auch ein paar Luxusdinge, wie vermutlich jeder von uns. Tee findet in großen Mengen Eingang in meinen Verdauungstrakt, und im Winter habe ich gerne die Heizung an, anstatt mir die Fortpflanzungsorgane abzufrieren. Nur so zum Bleistift.

Aber ich halte es in Grenzen. Die Leute wundern sich oft, dass ich schon mal 20-30 min "lange" Wege zu Fuß im Dorf zurück lege, anstatt dafür ein Auto zu benutzen. Bin ich zu faul für's Zu-Fuß-Gehen, dann nehme ich halt das Fahrrad. Beides hat die angenehme Nebenwirkung, zumindest ein klein wenig dem entgegen zu wirken, was meinen Forums-Namen begründete: Nahrungsaufnahme oberhalb des energetisch Notwendigen. (Da lehne ich z.B. auch das dauernde Kalorienzählen oder Nährwertgebrabbel ab, was viele Leute ohne Grund führen - Diabetiker natürlich ausgeschlossen.)

Ich versuche lieber, mir sinnvolle Verhaltensweisen anzugewöhnen, die im Alltag jeden Tag ein Bißchen was bringen, als dass ich dauernd Selbstkasteiung de Luxe vornehme, nur weil mir gerade jemand vorrechnet, wieviele Quadratkilometer Regenwald ich gerade wieder angeblich verunreinigt oder getötet habe. Und ich lebe leider in einer (selbsternannten :devil:) Zivilisation, die einen Lebensstil für normal hält, der mit dem zugehörigen Ressourcenverbrauch auf Dauer nicht machbar ist. Da muss ich mich teilweise anpassen, auch wenn dadurch meine Ökobilanz schlechter wird. Um an dieser Problematik abseits meiner bescheidenen Einflüsse was zu ändern, ist vermutlich nur eine sinnvolle Regelung durch den Staat geeignet. Die aber sehe ich weder bei den Grünen noch bei anderen Parteien kommen, außer wenn die sich mal sinnreich in der Mitte einigen würden. Da halte ich es aber für wahrscheinlicher, dass mal Weihnachten auf Ostern fällt. :-|
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