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Nachricht aus dem Archiv

baeuchlein schrieb am 26.March.2017, 21:15:09 in der Kategorie ot.politik

Politik, kümmere du dich um deine Wähler!

> In einigen Monaten haben Wir in Deutschland das gleiche Problem, macht man
> das Kreuz bei Pest oder Cholera, das gleiche Problem hatten die Amis

Nicht ganz, wenn ich über US-Verhältnisse einigermaßen richtig informiert bin. Ein Problem bei den USA sehe ich darin, dass man quasi ein Zweiparteiensystem hat; hierzulande spielen hingegen deutlich mehr Parteien eine Rolle, obwohl nur zwei davon "richtig groß" sind (CDU/CSU und SPD). Ob der Einfluss der kleineren Parteien eher gut oder schlecht ist, ist dagegen eine andere Frage.

Dennoch, in den USA lief zunächst mal vieles auf "Republikaner oder Demokraten?" für die Wähler hinaus. Danach waren Letztere nicht mehr gefragt, sondern die Wahlmänner kamen zum Zug, nach einem System, was auch bei mir einiges an Kopfkratzen auslöst. Das läuft in Deutschland wohl auch etwas anders ab (mit der Wahl, nicht mit dem Kopfkratzen :-P). Und wir dürfen bei wesentlich mehr Parteien als in den USA überlegen, ob wir sie wählen oder nicht.

Den grundsätzlichen Konflikt zwischen denjenigen, die sich immer noch darin sonnen, dass sie die "Etablierten" sind und somit gegenüber den anderen priviliegiert sind und quasi die Politik fast allein unter sich ausmachen dürfen, sowie den gerne zu "Schmuddelkindern" erklärten "Neuankömmlingen", den haben wir allerdings auch. Vor ein paar Jahren waren die bösen, bösen Linken noch jene Schmuddelkinder, mit denen keiner "spielen" wollte, jetzt ist es die AfD. Und wenn man weiter versucht, Letztere mit "Rechts! Bah! Pfui!" abzukanzeln, wird man vermutlich bös' auf die Fresse fallen. Da muss man schon eine bessere Politik planen, dem Wähler vor der Wahl verständlich machen und sie nach der Wahl auch möglichst umsetzen. Das fehlte mir in den letzten 8-9 Jahren aber bei Bundestagswahlen in Deutschland.

> Was Uns dagegen blüht sieht man gerade in Berlin. Drogenhändler bekommen
> einen Freifahrtschein, Illegale werden angezogen

... was die vermeintlich elitären "Etablierten" ja jetzt auch immer wieder um die Ohren gehauen bekommen. Vielleicht kapieren sie auch mal, dass man nicht immer nur labern kann, sondern Probleme echt lösen muss. Wenn nicht, wird die AfD dieses Problem (mit den abgehobenen "Etablierten") paradoxerweise ganz demokratisch lösen - was ich nicht hoffe, das sähe dann im Extrem vermutlich ähnlich aus wie Donald Trumpeltier jenseits des großen Teiches.

> Wohnungsbau wird als Planwirtschaft gesteuert usw.

Ja nun, die Privatwirtschaft löst das Problem ja auch nicht. Die will immer nur teure Wohnungen in Premium-Lage bauen und wundert sich dann, dass haufenweise Bürotürme u.ä. leerstehen. Da muss dann halt der Staat sinnvoll lenken. Ich betone nochmals: Sinnvoll. Davon sehe ich bei unserem Staat bisher allerdings auch nicht irre viel - wo engagiert der sich denn überhaupt mal für den Wohnungsbau?

> Da haben Wir im Herbst die Wahl zwischen einer unbelehrbaren starrsinnigen
> Kanzlerin

Ja, Madame Teflon kriegt Gegenwind. Und so richtig begreift sie das wohl auch noch nicht. Nun ja, ich mag ihre Politik eh nicht...-schulterzuck-

> und einem korrupten Großmaul als Kontrahent der schon im
> Hintergrund mit den Linken und Grünen verhandelt

Das ist sein gutes Recht. Und wenn er's nicht macht, kriegen wir vermutlich eh nur wieder 'ne neue große Kloalition, die dann weiter wurschtelt wie bisher. So müssen sich mehrere Parteien mal bewegen, um vielleicht an die Macht zu kommen - eigentlich ein gutes Zeichen für die Demokratie. Wäre da nicht jene Geisteshaltung bei diversen Politikern zu erkennen, welche meiner Erinnerung zufolge einst Franz Müntefering ungefähr so umschrieb: "Wer glaubt, dass die Politik nach der Wahl umsetzt, was sie vorher versprochen hat, ist dumm." Das Ändern dieser Geisteshaltung wird, fürchte ich, noch einige Wahlniederlagen der "Etablierten" brauchen.
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