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Nachricht aus dem Archiv

Sebi schrieb am 03.February.2017, 15:13:11 in der Kategorie ot.politik

Ruthe bringt es auf den Punkt

> Ich vermute, wir können uns auf folgendes einigen:
> Der nationalsozialistische Völkermord von 6 Millionen Menschen zwischen
> 1941 und 1945 ist das grauenhafteste, was Menschen in den letzten 100
> Jahren auf diesem Planeten verbrochen haben.
> Vermutlich hat keiner von denen, die diese Zeilen grade lesen, zu der oben
> genannten Zeit gelebt. Keinen von uns trifft somit auch nur die geringste
> Schuld daran, dass der Holocaust stattgefunden hat. Es ist nur so:
> Wenn man stolz darauf sein möchte, dass deutsche Autos, deutscher Fußball
> oder deutsches Bier international beliebt sind, dann kann und muss man auch
> akzeptieren, dass es eben auch eine deutsche Historie gibt. Und darin gibt
> es dieses Zeitfenster, in dem hier Dinge stattgefunden haben, die
> unvorstellbar grauenhaft sind.
> Als Kind hing es mir genau wie den meisten anderen zum Hals raus, ständig
> in der Schule und im Fernsehen den Nationalsozialismus vorgekaut zu
> bekommen. Aber je älter ich geworden bin, je mehr Länder ich bereist und je
> mehr Menschen aus der ganzen Welt ich kennen gelernt habe, um so dankbarer
> bin ich dafür, dass man als deutsches Kind nicht pauschal mit der "dieses
> Land ist das großartigste der Welt"-Ideologie zum bedingungslosen
> Patriotisten erzogen wurde.
> Ich schrieb es hier schon einmal vor mittlerweile fast zwei Jahren:
> Deutscher zu sein ist keine Leistung. Nationalismus ist in meinen Augen
> sinnlos und gefährlich.
> Wo man geboren wurde, ist Zufall. Und für einen Zufall darf man sich weder
> auf die Schulter klopfen, noch muss man sich dafür schämen. Man sollte
> allerdings dafür sorgen, dass in dem Land, in dem man lebt, nie wieder
> etwas passiert, wofür man sich schämen muss. Es hilft nicht, wenn man
> verdrängt, dass so etwas schreckliches geschehen ist. Es hilft nur, es zu
> verarbeiten. Und dafür muss die Erinnerung wach gehalten werden.
> Dass es in Deutschland Leute gibt, die "aus Protest" eine Partei wählen,
> die sich hinter einen Politiker stellt, der dafür sorgen will, dass das
> Andenken an die Millionen Opfer dieses Verbrechens in Vergessenheit gerät,
> weil das kein "positives Bild von Deutschland vermittelt" macht mich
> fassungslos. Niemand von uns kann behaupten, nicht zu erkennen, was diese
> Partei tatsächlich vor hat, wir können nicht behaupten, wir hätten nichts
> gewusst.
> Man kann viele sinnvolle Dinge aus Protest tun. Ich vermute, wir können uns
> auf folgendes einigen:
> Rechtspopulisten wählen gehört nicht dazu.

>
> https://www.facebook.com/ruthe.de/posts/10154920249739417?pnref=story
>
> Ich hab diese ganze Nationalstolz-Sache noch nie so wirklich verstanden.
> Und auch nicht, warum so viele Leute auf diese billige Rattenfängermasche
> der Rechtspopulisten reinfallen.

Ruthe ist wirklich großartig, auch seine Cartoons.
Warum so viele auf die Masche der Rechtspopulisten reinfallen? Gute Frage, wohl zum einen deshalb, weil man sich mit einfachen Schwarz-Weiß-Feindbildern das Leben schön einfach machen kann und nicht selbst aktiv werden muss, zum anderen ist manchen Menschen wohl jedes Mittel recht, um ihren Frust irgendwo rauszulassen. Sie vergessen dabei leider nur, wie gut es ihnen im Grunde in einem (noch) funktionierenden Rechtsstaat geht. Man kann nur hoffen, dass die aktuellen Skandale um einen Nationalisten und Populisten wie Trump etwas Einsicht bringen.

Dass eine Person wie Höcke Geschichsunterricht gegeben hat, ist wirklich bitter...
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