> ich habe mich bei Online TV Recorder (OTR) angemeldet, da wir in einer
> Siedlung wohnen, wo der Vermieter Stress mit der SAT-Antenne macht. Das
> Kabel-TV ist leider keine ausreichende Alternative für die ganze Familie,
> da man dann immer nur einen Film sehen und ggf. auch nur diesen
> gleichzeitig aufnehmen kann.

Ich kenne mich weder mit dem OTR noch mit Kabelfernsehen aus, da kann ich nichts zu sagen. Dass mit Kabelfernsehen aber im ganzen Haus nur ein Programm pro Zeit empfangen werden kann, hör' ich jetzt zum ersten Mal.

> Hinzu kommt, dass ich manche Serien auch gerne aktivieren würde.

Was heißt "aktivieren" in diesem Fall?

> Bei OTR kann man halt die ggf. zeitgleich laufenden Filme aufnehmen [...]
>
> Der Qualitätsunterschied zwischen MP4 und AVI ist leider gewaltig.

Man weiß bei AVI nicht, was genau "drin" steckt. AVI ist ein "Containerformat" (wie du ja später im Text auch mal geschrieben hast), d.h. als .AVI-Datei kann man einen Film mit ungeheuer vielen Codecs erstellen: DivX, iyuv u.v.a.. Vielleicht sogar MP4, das weiß ich nicht.

Zu beachten ist auch, dass ein Film, der durch den verwendeten Codec (MP4 auf der einen Seite oder aber was auch immer im AVI steckt auf der anderen Seite) in schlechterer Qualität vorhanden ist, auch bei Umwandlung in einen "besseren" Codec nicht mehr die ursprüngliche Qualität erreicht. Der bleibt dann normalerweise so schlecht, wie er's vorher war.

Überhaupt treten bei Umwandlungen zwischen verschiedenen Codecs in den meisten Fällen Qualitätsverluste auf, d.h. man sollte nicht allzu oft umwandeln. Dasselbe passiert leider auch, wenn man z.B. in VirtualDub Filter verwendet und dabei den vorhandenen Codec beibehält. VirtualDub muss dann erst aus dem Codec die Einzelbilder herausholen (1. Umwandlung), dann die Filter anwenden und schließlich wieder mit demselben Codec ins Zielformat zurück wandeln (2. Umwandlung). Wenn man dafür einen stark komprimierenden Codec nimmt, wie z.B. DivX, dann wird nach zwei-, dreimal Bearbeiten das Bild oft sichtbar schlechter. Man muss also nach Möglichkeit die ganze Bearbeitung in wenige Einzelschritte aufteilen, und evtl. sogar mal zwischenzeitlich einen wenig komprimierenden Codec benutzen.

Und das dürfte auch bei anderen Umwandlungs- und Bearbeitungsprogrammen auftreten, da es durch das Arbeitsprinzip vorgegeben wird, nicht durch das Programm. Schneidet man hingegen nur Stücke weg, die man nicht braucht (also z.B.: Werbung 'raus, aber Werbeeinblendungen im Film lässt man bestehen), dann kann man das oft ohne zweimal Umwandeln hinkriegen. Ich glaube, im VirtualDub muss man dann bei "Video" und "Audio" jeweils sowas wie "Direct Stream copy" benutzen. Geht bei vielen, aber nicht bei allen Codecs.

> die Old
> Downloads sind laut Virustotal "versucht" =
> https://www.virustotal.com/de/file/4632244c615b208e836c60227bd772e69f7821b33b93d7ba90bd795a35f0e681/analysis/1471758076/

Wenn ich diesen Link in meinem Browser aufrufe, steht da 52x "alles OK" und einmal "da ist ein Virus drin". Das deutet auf einen Fehlalarm jenes einen Virenscanners hin. Erst, wenn mehr als ein Scanner was meldet und wenn die gemeldeten Viren darin dieselben sind (hierfür muss man leider oft mühsam recherchieren), würde ich von einer Gefährdung ausgehen. Ich habe sogar selber schon Programme geschrieben, bei denen Virenscanner Alarm schlugen; hier konnte ich dann nachvollziehen, wieso die Virenscanner dachten, da wär' ein Virus drin, obwohl das nicht so war.

> Bei einer zweiten Virustotal-Auswertung, wo statt 53 Virenscannern gleich
> 56 prüften war sogar ein Trojanisches Pferd dabei. Leider habe ich da den
> Link nicht mehr.

Die Frage ist eher, wie viele der Scanner hier "OK" meldeten. Wenn das fast alle sind, würde ich mir wenig Gedanken machen.

> So kam ich auch VirtualDub und finde es nach dem was ich las großartig:
> kein neucodieren, frame-genauer Schnitt, so dass die Gefahr von Bild- und
> Tonwacklern verringert wird, zusätzlich Einbindung von MP4- und
> VOB-Dateien mit Plugins...und natürlich AVI.
> Ich habe viel gelesen und etliche Youtube-Filme dazu gesehen.
>
> Das einzige was nirgendwo näher erwähnt wird sind die Codecs (VirtualDub
> hat ja von Haus aus keine Codecs dabei).
>
> Die habe ich heruntergeladen. Aber wenn VirtualDub anschließend starte und
> den Film hineinlade, kommt immer die Meldung, dass keine Codecs vorhanden
> seien.

Welche will es denn überhaupt haben, sagt es das? Und reden wir hier über eine MP4-Datei, eine VOB-Datei oder irgendeine AVI-Datei (und bei Letzterem: Welcher Codec wird in dieser Datei verwendet)?

> Ich habe mehreres versucht: VirtualDub neu gestartet, PC runter und hoch
> gefahren, den Codec-Ordner in den VirtualDump-Ordner verschoben.
>
> Aber es bleibt dabei: Immer wenn ich den Film in VirtualDub hineinladen
> möchte, kommt der Hinweis "Kein Codec vorhanden".

Es gibt ein paar Codecs, die zwar unter Windows funktionieren, die aber von VirtualDub nicht "erkannt" werden. Und es gibt ein paar Codecs oder Formate, wo VirtualDub sich weigert, weil das Bearbeiten davon rechtlich nicht erlaubt ist. Letzteres geht aber normalerweise aus den Popup-Fenstern hervor, die VirtualDub beim Versuch, solche Dateien zu öffnen, dann auf den Monitor bringt.

Außerdem gibt's noch zwei Einschränkungen, die bei Codecs auftreten können. Frühere Versionen von VirtualDub (z.B. 1.5.10) konnten z.B. nur zu "Video for Windows" kompatible Codecs nutzen, nicht aber die später aufgekommenen "DirectShow"-kompatiblen Codecs. Ich mein' aber, VirtualDub 1.10.4 (wohl aktuell) hätte diese Einschränkung zumindest teilweise aufgehoben.

Die zweite Einschränkung kenne ich bisher nur von den MP3-Codecs für Ton. Die im Windows enthaltenen MP3-Codecs können nur die MP3-Tonspur eines Films in was Hörbares entpacken, aber nicht umgekehrt irgendeinen Sound ins MP3-Format konvertieren. Mit denen kann VirtualDub also keine neuen Tonspuren im MP3-Format erstellen. Ich weiß aber nicht, ob neue Windows-Versionen oder VirtualDub 1.10.4 dieses Problem vielleicht inzwischen auch nicht mehr haben.

> Ich glaube für AVI-Filme benötige ich den DivX oder Xvid-Codec. AVI ist ja
> ein Container, aber da stecken da wohl diese Codecs drin.

Es können diese sein. Aber auch andere: iyuv, yuf411 und viele, viele andere. Nur für AVIs, in denen auch wirklich DivX-Codecs verwendet werden, braucht man ebendiese auch zur Bearbeitung.

Früher, unter Windows XP und Windows 98SE, habe ich tatsächlich schon mal DivX-Codecs heruntergeladen und installiert. Unter Vista habe ich die noch nie gebraucht.

Xvid-Codecs sind meines Wissens "freie" Alternativen zu den DivX-Codecs. Theoretisch sollten die recht gut kompatibel zu den DivX-Codecs sein. Ich habe aber ganz wenig Erfahrungen damit.

> Die OTR-Filme sind auch nicht verschlüsselt (das machen die, damit sie nur
> von denjenigen heruntergeladen werden können, der sie programmierte)
> sondern mit deren Software entschlüsselt. Ich habe es auch mit dem
> VLC-Player getestet. Daran liegt das VirtualDub-Problem nicht.

Den letzten Satz verstehe ich nicht. Welches Problem mit VirtualDub meinst du, und woraus schließt du, dass es nicht am (mit VirtualDub überhaupt nicht "verbundenen") VLC-Player liegt?

Ich habe übrigens mal gehört, der VLC-Player könne auch Codec-Umwandlungen durchführen, doch habe ich kaum jemals diesen Player benutzt. Du kannst ja mal nachsehen, ob irgendwas in den Menüs des VLC-Players darauf hin deutet. Dann könnte man z.B. erst mal vom Player den Film in einen anderen Codec umwandeln und auf die Platte schreiben lassen, um dann mit VirtualDub o.ä. den Film weiter zu bearbeiten.