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Nachricht aus dem Archiv

baeuchlein schrieb am 19.July.2016, 21:44:29 in der Kategorie ot.kultur

"Scheiss' auf Verträge!" - würde ich nicht empfehlen.

> Meine persönliche meinung ist, dass sowohl D als auch Europa bzw. die EU
> den USA zu sehr in den Hintern kriechen und zu sehr den Bückling vor denen
> machen.

Das sehe ich sehr ähnlich.

> Warum hat Europa nicht die eier, den US of A Grenzen aufzuzeigen "bis
> hierher und nicht weiter!"?

Unter anderem deswegen, weil Europa dann keine Einigkeit hinkriegt, wenn's drauf ankommt. Ein europäisches Land alleine steht meiner Ansicht nach ziemlich dumm da, wenn es einen politischen Alleingang gegen die USA versucht. Ein besser funktionierendes "geeintes Europa" hätte hingegen IMHO nicht nur die Fähigkeit, den USA mal eine rote Linie aufzuzeigen, sondern auch der Finanz- und Wirtschaftswelt wieder die Leine anzulegen, damit bei deren Gewurschtel endlich mal was 'rauskommt, wo nicht wieder die einzelnen Länder und damit deren Steuerzahler die Arschkartenbesitzer sind. Bei einem Land alleine sehe ich da aber keine Chance, auch nicht wenn es ein relativ großes Land wie Deutschland ist.

Man könnte natürlich versuchen, irgendeine Form von Allianz (politisch) zu formen, indem man sich außerhalb der EU abspricht. Wenn Deutschland und Frankreich z.B. etwas gemeinsam wollten, könnte ich mir schon vorstellen, dass es dann Chancen auf Umsetzung gibt. Aber in der letzten Zeit hatte unsere Regierung ja kein gutes Händchen bei dem Versuch, sich mit anderen Ländern auf vernünftige Weise zu verbünden oder (siehe jetzt die Türkei) auch sie von sich zu weisen. Mit Erdogan hat unser Land zunehmend Schwierigkeiten gekriegt, die man schon viel länger zum Anlass hätte nehmen sollen, die Annäherung an die Türkei abzubrechen.

> > Last but not least würden natürlich auch andere Länder sich fragen, was
> sie
> > von einem Deutschland halten sollen, das Verträge einfach missachtet,
> wenn
> > sie ihm nicht mehr in den Kram passen. Deutschland hat sich durch die
> durch
> > seine Regierung durchgeprügelten Austeritäts-Ideen in Europa nicht nur
> > Freunde gemacht und könnte plötzlich sehr alleine da stehen, wenn es
> nicht
> > mal mehr zu Verträgen stünde, die es selbst eingegangen ist.
>
> Das D sich nicht nur Freunde gemacht hat, weiss ich zu gut - ich stehe
> nämlich auch nicht auf Seiten der Austeritätsbefürworter.
> Dennoch: das Risiko würde ich eingehen -mi *guten* Argumenten an die
> anderen Länder

Ich persönlich glaube nicht, dass wir so viele gute Argumente hätten und auch noch an die Adressaten vermitteln könnten. Vermutlich ist Deine Einschätzung da anders, und deswegen sind wir bezüglich der Möglichkeiten Deutschlands verschiedener Meinung.

> Welche -negativen - Folgen sollte diese "zunehmende distanz" haben?

Siehe unten: Man könnte uns meiner Meinung nach Flüchtlinge "auf den Hals hetzen".

> Und? Dann macht D halt die Grenzen für Flüchtlinge dicht. Mit Verweis auf
> die EU-Regelung, wonach ein Flüchtling in dem EU-Land Asyl beantragen muss,
> in dem es EU-Boden erreicht hat (weshalb ein Flüchtling, der per Flieger
> kommt, z.B. in den NL Asyl beantragen müsste, wenn der Flieger dort einen
> zwischenstopp einlegt.)
>
> Das ist genau das, was unsere Regierung schon vor 8 Monaten hätte tun
> müssen

Ich bezweifle, dass das in der Praxis gelingt. Unter anderem auch, weil es seit Monaten nicht funktioniert - und weil Leute, die unter gefährlichen Bedingungen z.T. um ein Viertel des Erdballs gereist sind, wohl kaum an dem Schild "Bundesrepublik Deutschland - Betreten für Flüchtlinge ohne Aufenthaltschance verboten!" umkehren werden. In der Realität ist das Dichtmachen einer Grenze nicht so einfach, siehe auch die frühere deutsch-deutsche Grenze. Da hat die DDR ja sogar auf illegale Grenzüberquerer geschossen und die Grenze dennoch nicht komplett dicht gemacht. Und nun stelle man sich mal vor, was international los ist, wenn Deutschland tatsächlich an der Grenze auf Flüchtlinge schießen würde.

So also ginge es meiner Meinung nach nicht, aber wie sollten wir es sonst machen?

> Ich weiss nicht -- ich würde dem Erdowahn den größtmöglichen Arschtritt
> verpassen. Aber keinesfalls so herumeiern wie unsere ReGIERigen jetzt.

Auch ich bin für eine deutliche Gegenantwort statt dieser Farce, die unsere Staatslenker jetzt abziehen. Martin Schulz, Deutschlands SPD-Mann in der EU, hat sich da ja schon in die Sch... geritten, als er irgendwas davon erzählte, die Niederschlagung des Putsches bedeutete den Sieg des Rechtsstaats, oder so ähnlich. Hat ihm heute auch im Fernsehen ein Kommentator nochmal unter die Nase gerieben, da schrumpfte Schulz gleich erkennbar. :devil:

Nur funktioniert sowas beim teflonbeschichteten Hosenanzug nicht. Ich wunder' mich immer, wie viel Kram unsere Bundeskanzerin labern kann, ohne das was dahinter steckt. Und wie gut die damit durchkommt.
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