> > Sollte es tatsächlich massenhaft Dummköpfe geben, die mitten im
> > Straßenverkehr ihr "seltenes Pokémon" suchen gehen, dann muss man sogar
> > über gesetzliche Gegenmaßnahmen nachdenken.
>
> Streng genommen, gibt es die ja eh schon.
> z.B.: §1 Grundregeln in DE oder Vertrauensgrundsatz in AT

Ich nehme mal an, dieser §1 ist derjenige, welchen man früher in Deutschland beim Erwerben des Führerscheins auch auswendig lernen musste. Er thematisiert IMHO v.a. die gegenseitige Rücksichtnahme.

Dummerweise ist dieser "Gummiparagraf" nicht sehr deutlich in seiner konkreten Aussage, und ob es bei Verstößen gegen ihn überhaupt ein definiertes Strafmaß gibt, weiß ich nicht mal. (Ich kümmere mich lieber um die Einhaltung der Paragrafen anstatt um die Höhe der Strafen bei Mißachtung. ) Dennoch, genau den sollte man meiner Ansicht nach bereits Grundschülern, die ja als Fußgänger schon aktiv am Straßenverkehr teilnahmen, sinngemäß beibringen. Der Wortlaut selber ist dabei für Kinder eher ungeeignet, stattdessen fände ich es wichtig, dass Kinder begreifen, dass der Straßenverkehr ein gefährlicher Ort ist. Da ist es z.B. auch wichtiger, Unfälle zu vermeiden, als Recht zu haben. "Hier liegt I. Diot. Er hatte Vorfahrt." macht sich meiner Meinung nach auf'm Grabstein nicht so gut.

Dabei ist es mir eigentlich schnurz, ob die Kinder krepieren, weil sie auf der Autobahn ihr Pokémon suchen, oder weil ihr MP3-Player mehr Lautstärke bringt als die Warnklingel der Straßenbahn. Der Straßenverkehr ist so gefährlich, dass man alle deutlich ablenkenden Tätigkeiten dort einstellen muss - meine ich zumindest. Würde man das den Kindern einpflanzen, wäre es vielleicht nicht nötig, dass die Stadt Köln inzwischen rote Warn-LEDs in den Bürgersteig einbaut, damit nicht immer wieder die Überreste notorischer Smartphone-Glotzer an Übergängen über Schienen entfernt werden müssen.