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baeuchlein schrieb am 19.June.2016, 20:44:05 in der Kategorie ot.politik

Rechts, links, Tamtam und meine Ideen dazu

> Das glaube ich eigentlich weniger. Also das mit je linker desto weniger
> Tamtam. Als die Wagenknecht letztens ne Torte ins Gesicht bekam, war das
> auch in allen Medien.

Nun ja, früher(tm) war man beim Beurteilen der "Linken" (bezog sich nicht nur auf die "Linkspartei") schon etwas zurückhaltender als bei deutlich rechtsgerichteten Politikern, wobei wiederum die gemäßigtere Sorte politisch korrekt als "konservativ" bezeichnet werden wollte/sollte/musste. Erst als die Partei "Die Linke" mehr und mehr in die Öffentlichkeit rückte, schaute man da mehr hin, und meldete dann auch häufiger Statements, die zumindest radikaler als gewohnt waren. Gerade die Wagenknecht hat erst vor einigen Jahren einen "gefälligeren" Kurs eingeschlagen, davor war die schon sehr weit links/sozialistisch gefahren und befürwortete Dinge wie die weitgehende Verstaatlichung von Unternehmen oder den Austritt aus der NATO bei gleichzeitigem Bündnis mit Russland. Das ging mir dann doch etwas zu weit.

Dann wiederum kam mit der AfD zum ersten Mal seit langem wieder eine politische Partei ins Rampenlicht (und auf mehr als ein paar armselige Prozente bei Wahlen), die ganz deutlich nicht weit links, sondern politisch eher rechts von der Mitte fuhr. Wobei mir anfangs auch nicht klar war, wer von ihren Mitgliedern wie weit rechts fahren wollte. Zeitgleich hatte die Linkspartei nach Lafontaines allmählichem Rückzug aus der Politik, Gysis ebenfalls als Rückzug auffassbarem Verhalten sowie Wagenknechts weniger radikalem Auftreten wohl etwas an Schärfe verloren, so dass die Mitglieder der anderen Parteien vermutlich nicht mehr so viel von dieser Seite befürchten mussten. Also guckte man von Seiten der Politik, aber auch der Medien, eher in Richtung AfD und damit im Wesentlichen nach rechts. Da die AfD durchaus Schnittmengen mit rechts von der Mitte stehendem Gedankengut hat, ist es an sich nicht so wichtig, ob man ihr das böse Etikett "rechts" anheftet oder nur Ähnlichkeiten der Aussagen von Parteimitgliedern mit rechten Absichten und Gedanken anderer Leute aufzeigt - ein Aufreger ist es so oder so, und die Politiker der Parteien haben aus machtpolitischen Erwägungen auch ausreichend Gründe, die AfD möglichst als ungezogen, radikal, gefährlich, bäh-bäh oder was auch immer zu bezeichnen.

Vermutlich hängt diese Entwicklung also mit vielen Umständen rund um die vermeintlich oder wirklich Radikalen (einst die rechte NPD und DVU, dann die linke PDS/WASG bzw. Linkspartei, und nun eben die AfD) zusammen und nicht so sehr damit, ob die Parteien und/oder Mitglieder wirklich radikal sind. Da gab und gibt es vermutlich in Linkspartei und AfD ein breites Spektrum, auch wenn unsere Medien und andere Meinungsmacher das oft nicht so genau beleuchten mögen.

Was nun die Medien dazu bewegt, "Hofberichterstattung" zu machen, so dass mal die Rechten und mal die Linken bevorzugt in die Schmuddelecke geschubst werden sollen, ganz nach dem Willen jener, die sich "etablierte Parteien" nennen (und, wie die Grünen, z.T. auch "nicht-etablierte Zeiten" kennen) - tja, das weiß ich auch nicht so recht. Vermutlich sind jene "Etablierten" auf die eine oder andere Weise in der Lage, finanziell Einfluss auf die Medien zu nehmen. Das jedenfalls ist meine "Arbeitshypothese" dazu. Eine Verschwörung, am Besten noch von Seiten der Teilnehmer der Bilderberg-Konferenzen, nehme ich hingegen nicht als gegeben an. Das könnte ich mir nicht logisch erklären, dass das alles so ablaufen würde.

Radikal-Bekloppte gab und gibt es in allen Parteien, nur werden ihre Stimmen in den meisten länger im Geschäft befindlichen Organisationen eher leiser, sobald es den anderen Parteimitgliedern aufgeht, dass Dauervollpfosten selten Mehrheiten kriegen. Doch selbst die SPD hatte mit Sarrazin jemanden, den ich inzwischen auch als Vollpfosten einordnen würde, wobei es da gar nicht mal so sehr um seine rechts einordnebaren Ideen geht, sondern allgemein um ziemlich seltsame "Logik" bei ebendiesem Herrn. Aber egal, der ist ja jetzt auch weitgehend aus dem Fokus der Öffentlichkeit hinausgerückt.

Sie hörten das politische Wort zum Sonntag, gesprochen von Seiner Adiposität König baeuchlein dem Ersten. :grins:
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