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vordprefect schrieb am 06.November.2016, 14:32:05 in der Kategorie user.foto

Siebenbürgen - Stadtbummel - Kronstadt

Kronstadt (rum. Brasov)

Kronstadt war neben Hermannstadt das zweite große Zentrum der Siebenbürgen. Weiter östlich im Burzenland gelegen, war es immer wieder Ziel von osmanischen Überfällen. Nicht ohne Grund sind die zwei der am stärksten befestigten Kirchenburgen Tartlau und Honigberg nur 20 km von Brasov entfernt zu finden.
Die Stadt wurde von Deutschorden-Rittern gegründet und hat heute mehr Einwohner als Hermannstadt. Der Deutschorden mußte die Stadt aufgeben, da Sie versucht hatten ihren Machtanspruch auszudehnen - gegen den Willen der ungarischen Könige.

Mein Vater erzählte mir, daß in Kronstadt früher große Industriekomplexe (Traktoren, Flugzeuge, LKWs) angesiedelt waren, wo mehrere tausend Menschen beschäftigt wurden. Schon bei der Anfahrt fielen mir oft alte Industrieanlagen und Hinterlassenschaften auf. Die Stadt machte auf mich nicht so einen "aufgeräumten" Eindruck wie Hermannstadt. Es schien mehr im Umbruch zu sein. Die Altstadt stand in der Hermmanstadts nicht nach.

In der Zeit von 1951 bis 1961 wurde die Stadt im Gefolge des Personenkults um Stalin in Orasul Stalin (Stalinstadt) umbenannt. Bereits 1987, zwei Jahre vor dem Wendejahr 1989, gehörte Brasov zu den ersten Städten Rumäniens, in denen sich Arbeiter im Aufstand von Brasov gegen die Ceaucescu-Diktatur erhoben. Viele Teilnehmer dieses Aufstandes blieben nach Verhaftungen verschollen (aus Wikipedia).

Der Herr mit dem erhobenen Zeigefinger könnte mit dem Finger auf die folgende Hauswand deuten..

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"Non scholae sed vitae.." der olle Lateiner kennt den Spruch und der Herr auf dem hohen Sockel
vor der "Schwarzen Kirche" hat maßgeblich dazu beigetragen.

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Der Humanist und Geistliche Johannes Honterus hat in Kronstadt und Siebenbürgen eine wichtige Rolle gespielt (1547).
Er baute die schon bestehende Schule (seit 1388!) um, gründete das deutsche Gymnasium und baute eine Bibliothek auf (1542). Ebenso verbreitete er Luthers Schriften. Durch seine Aktivitäten wurde Siebenbürgen lutherisch. Aus der Druckerei von Honterus stammen die ältesten erhaltenen Scchulbücher in Siebenbürgen.

Die "schwarze Kirche" ist eine der Sehenswürdigkeiten und leider ist dort Fotografieren verboten. Sie hatte den Namen durch einen Brand im Mittelalter. Damals fiel der brennende Dachstuhl in die Kirche und die Mauern färbten sich durch den Ruß teilweise auch innen schwarz. Sie beherbergt die größte Orgel Siebenbürgens mit annähernd 1000 Pfeifen. Insgesamt sind in der Kirche 5 Orgeln plaziert (tw. aus anderen Kirchen), wobei man immer nur zwei gleichzeitig bespielen kann.

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Einzigartig ist auch die Sammlung türkischer Teppiche, die aus Handelsbeziehungen in den Besitz der Siebenbürger Gemeinde kamen und z.B. bei Hochzeiten oder anderen Feierlichkeiten der Kirche gespendet wurden. Die schwarze Kirche hat die bedeutendste Sammlung morgenländischer Teppiche in Europa außerhalb der Türkei. Die Teppiche sind bis zu 200 Jahre alt und dementsprechend wertvoll. Einige der Teppiche hängen über die Balustrade und auch an den Wänden der Kirche.

Im Schei-Viertel, dem ältesten rumänischen Viertel von Brasov (außerhalb des Stadtzentrums) steht die St. Nikolas Kirche. Hier wurde die erste rumänische Schule gegründet (1495).

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Ein Kleinod am Marktplatz ist die orthodoxe Kirche "Biserica Sfânta Adormire a Maicii Domnului",
wo der Meßmer (zumindest dachte ich das) mir erlaubte ein Foto zu machen.

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Die Fassaden in den Straßen rund um den Marktplatz zeugen von der Geschichte der Stadt.

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Ein Schuh-Waarenhaus..

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Ob der Zahnarzt noch praktiziert?

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Teil des Marktplatzes mit Turm der Stadtmauer im Hintergrund.

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Entgegengesetzte Ansicht.. :). Am linken Bildrand sieht man die Schneise für die Bergbahn, die auf den Berg Tampa (995m) hinaufführt.
Wir hatten leider nicht genug Zeit und da der Reiseführer vor langen Wartezeiten warnte, haben wir uns anderweitig umgesehen ;).

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Das Katharinentor, eins der erhaltenen Stadttore (1559):

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Die "Kleine Festung" oberhalb der Stadt Brasov (1529) wurde gebaut um einen bevorstehenden Angriff aus der Moldau abzuwehren und wurde später ausgebaut.

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Ein Spaziergang der Stadtmauer entlang..

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Blick vom "weißen Turm" auf die Altstadt, links das alte Rathaus, rechts ist die schwarze Kirche zu erkennen.
Im Hintergrund nochmal der Berg "Tampa" mit der Seilbahn.

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