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Nachricht aus dem Archiv

zack schrieb am 17.June.2016, 09:16:19 in der Kategorie ot.politik

Gregor Gysi - ein brillianter Analytiker ohne Lösungen?

Hallo zusammen!

Vieles analysiert Gysi sehr treffend, das stimmt alles. Nur mit der Leiharbeit und den befristeten Arbeitsverhältnissen, da müsste man noch genauer hinschauen. Sinn der Leiharbeit ist doch, dass man einen Arbeitnehmer, der nicht (mehr) richtig (richtig im Sinne von nicht falsch bzw. im Sinne voller Leistung) als Unternehmer wieder los wird. Das verhindert aber gerade das Kündigungsschutzgesetz. Und auch die bestehende (!) Einschränkung von Befristungen. Leiharbeiter sind sehr oft unbeftistet beim Verleiher beschäftigt.

Grundsätzlich betrachtet Gysi aber gar nicht das Prinzip des Kapitalismus und Imperialismus (früher Kolonialismus).

Deutschland, Europa und die USA haben den Krieg exportiert. Darum muss er aus wirtschaftlichen Gründen woanders stattfinden. Das Materail muss umgesetzt werden, damit die Umsätze stimmen. Weltweiter Frieden würde vermutlich langfristig zu weltweitem Krieg führen.

Entwicklungsländer werden durch die billigen Nahrungsmittel tatsächlich klein gehalten. Wohlstand hier, Armut dort. Das ist ein Erfolgsmodell. Sozialismus und Planwirtschaft waren das Gegenteil, eine Beseitigung des Gefälles würde vermutlich langfristig zu weltweiter Armut führen.

Die Zeitarbeit ist zur Beschäftigung und Wertschätzung ebenfalls notwendig. Ein Arbeitnehmer bekommt die Hälfte oder ein Drittel seiner Entleihkosten als Lohn. Davon wird das Zeitarbeitsunternehmen finanziert. Eine Beseitigung würde mittelfristig zu Arbeitslosigekit und Kollaps der Wirtschaft in Deutschland führen.

Nebenbei wurden einfache Arbeitsplätze der Fließbandmontage exportiert. Es muss als anderswo gearbeitet werden und dazu braucht man hier möglichst viel Schreibtischarbeit.

An Geldmenge "drucken" die USA und EU jeweils im Schnitt der Jahre jährlich 500 Mrd. nach. Rechnet man das herunter, so stellt man fest, dass der Mehrbetrag nicht beim Durchscnnittsbürger als Mehrverdienst ankommt. Alles in die Taschen der Superreichen? Ein Teil. Der Rest muss verschwendet werden, damit sich der Geldfluss nicht staut. Was wären wir ohne Flughafen BER und die Elbphilharmonie? Ein Verzich daruf Beseitigung würde mittelfristig zu Arbeitslosigekit und Kollaps der Wirtschaft in Deutschland führen.

Eingetreut ein Beispiel vor Ort. Die Gemeinden haben kein Geld zum Rasenmähen oder für Schulen. Hier in Schilda am westlichen Stadtrande Hamburgs, werden die Straßen jetzt wöchentlich mit eigenen Fahrzeug geteinigt. Da sit schön - schön teuer - und fällt (fast) keinem so richtig auf. Früher war das 2x im Jahr mit Fahrzeug von Kreisunternehmen. Und in der Nähe eine sozial schwache Gegend Hamburgs. Schöne neue Straße, schöne neue Gehwege, geeignet für Blinde, Sehschwache und Blinde - da mag ich gegen den Aufwand noch nichts sagen, es wäre vielleicht etwas billiger gegangen. Die Begrünung des öffentlichen Mittelstreifens schießt aber den Vogel ab.Auf einer Breite von 20m ein Steingarten. Das kostet in Anlage, Pflege und gelegentlich nötiger Neuanlage das Wievielfache eines Rasens?

Langer Rede kurzer Sinn: Das Geld muss fließen, damit sich die Räder der Geldmühlen drehen. Das weiß auch Herr Gysi, er ist ja nicht dumm. Darum kann er die Probleme messerscharf und richtig wie kaum ein anderer benennen und auf den Punkt bringen. Nur, Lösungen kann er nicht anbieten. Das richtige Maß, ein schöner Vorschlag für alle Lebenslagen, wirklich. Nur global nicht. Das richtige Maß für ein Gefälle ist keine Lotrechte und auch keine Waagerechte (Sozialismus?). Sondern ein Winkel. Der groß genug sein muss, damit es fließt - was auch immer fließt.

Das ist auf dem Balkon mit Wasser so, im Abwasserrohr oder auch bei der "Energieerzeugung" (Potentialdifferenzen sind auch Gefälle). Und das ist beim Geldfluss nicht anders.

Das Gefälle zu ändern würde zu Stauungen führen, seine theoretische Umkehr zum Absaufen der oberen Regionen, die "wir" bewohnen. Daher müssen die unteren Länder durch durch Armut, Kriege und Umweltverscmutzung, auch mit steigendem Kapitalpegel. Und das nicht "hinterher" sondern "unterhalb". der Wohlstandsregionen. Das wird sich erst ändern, wenn man in den ärmeren Gebieten einen gleichmäßigen und hohen Kapitalfluss hinbekommt.

Dazu bräuchte es eine Reform des Kapitalismus, den Sozialismus brauchen wir nicht und die soziale Geldwirschaft (aka Martwirtschaft) muss man auch einklammern oder ausklammern. Weniger Gefälle ist nur bei hoher Flussgeschwindigkeit gut. Bei der Energieerzeugung (Umgehungsstraße Wärmepumpe) oder im Abwasserrohr ist das ohne Pumpen nicht machbar. Man müsste den ärmeren Ländern also Geldpumpen schenken (verkaufen erhielte das Gafälle)und sie in ihrer Nutzung und Wartung unterweisen. Es scheitert schon in der Landwirtschaft mit Bewäserungspumpen? Ja.

Gysi als Reformkapitalist? Lieber nicht, die langfristigen Folgen in Europa ... da ist es doch ganz gut, so wie es ist.

Gruß,
Zack
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