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Nachricht aus dem Archiv

MudGuard schrieb am 12.December.2009, 22:13:29 in der Kategorie ot.haushalt

Keramik-Messer - ein Erfahrungsbericht

Vor ein paar Monaten erhielt ich die Gelegenheit, 2 Keramikmesser zu einem sehr günstigen Preis (0.00 EUR) zu bekommen.
Natürlich habe ich zugeschlagen, denn ich hatte immer wieder von den Wunder-Eigenschaften der Keramikmesser gelesen. Und jetzt konnte ich aus erster Hand erfahren, wie gut die Dinger tatsächlich sind.

Erster Eindruck:

2 Messer liegen vor mir, ein kleineres (ca. 9cm Klinge) und ein etwas größeres (ca. 12,5cm Klinge).
Die Messer sind in neuem Zustand unglaublich scharf. Ein \"normales\" Stahlmesser ist selbst fabrikneu ziemlich stumpf im Vergleich. Noch nie vorher habe ich es geschafft, Südtiroler Speck in so hauchdünne Scheiben zu schneiden wie mit dem (größeren) Keramikmesser. Tomaten geben nicht nach beim Schneiden, die Klinge dringt sofort ein. Auch Brot läßt sich (obwohl das Messer eine glatte Klinge hat - im Gegensatz zu den gezähnten Brotmessern) hervorragend schneiden. Trotz der relativ kurzen Klinge läßt sich sowohl rohes Fleisch als auch fertiger Braten sehr gut schneiden - besser als mit der deutlich längeren Klinge meines Stahl-Fleischmessers (22cm Klingenlänge).

Die Reinigung unterscheidet sich nicht von Stahl-Messern (mangels Spülmaschine wird bei mir sowieso alles handgespült). Aber man soll ja auch hochwertige Stahl-Messer nicht in die Spülmaschine geben, insofern entsteht durch die Keramik-Klingen kein Mehraufwand.

Nach einigen Monaten:

beide Messer haben inzwischen an der Spitze etwa 2mm bis 3mm durch Bruch verloren - zum ausboandeln (Ausbeinen, Fleisch vom Knochen lösen) sind die Keramik-Klingen nicht wirklich geeignet, sie sind zu spröde. Die Schärfe der Klingen hat minimal nachgelassen, wenn man sie mit der Lupe betrachtet, sind kleinste Kerben in der Klinge zu erkennen. Die Schneidleistung ist immer noch hervorragend. Und das, obwohl die Klingen noch nicht nachgeschärft wurden (meine Stahlmesser hätte ich im gleichen Zeitraum mehrfach mit dem Diamantstab abgezogen, bei den Keramikmessern habe ich nicht nachgeschärft). Und besser als bei frisch abgezogenen Stahlklingen.

A propos Nachschärfen: das ist einer der Punkte, der mich bisher vom Kauf von Messern mit Keramik-Klingen abgehalten hat: ein Nachschärfen ist mit Haushaltsmitteln nicht möglich - ich weiß es vom Nachbarn, der mir die Gratis-Warenproben von seinem Arbeitgeber besorgt hat - der hat es mit verschiedenen Haushaltsmitteln probiert, nachdem die Messer maschinell stumpf gemacht wurden; die Klingen sind entweder zersprungen oder aber nicht schärfer geworden.

Mißbrauchen (zum Aufhebeln von Dosen usw.) darf man die Keramikmesser auch nicht, wegen der Bruchgefahr. Aber ein Messer ist ja sowieso zum Schneiden gedacht, nicht als Stemmeisen/Brecheisen/Dosenöffner/...

Fazit:

Langzeiterfahrungen (mehrere Jahre) kann ich noch nicht vorweisen. Bis jetzt bin ich sehr zufrieden mit den Messern. Die fehlenden 2 oder 3mm an der Spitze stören nicht wirklich. Runtergefallen ist mir noch keins der 2 Messer - da hätte ich auch noch Bedenken, spröde wie die Klingen sind, könnte das leicht zu einem Totalschaden führen (bestätigt auch der Nachbar).

Der Preis ist inzwischen auch kein Argument mehr gegen Keramikmesser, man findet die Messer teilweise schon für eine Handvoll Dollar (bzw. Euro).

Bedenken habe ich, wie erwähnt, noch bezüglich Haltbarkeit (weil ich noch keine mehrjährige Erfahrung hab) und der Bruchfestigkeit. Ansonsten bin ich sehr zufrieden mit den Messern.

Andreas
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